Aus einer alten Pappkiste holt der Archivar Joe Struble mit behandschuhten Fingern drei kleine, sepiafarbene Fotografien heraus:
"Snapshots, early Kodak snapshots made by someone.”"
Hier sehen wir typische Kodak-Schnappschüsse der ersten Stunde, erklärt Struble. Er arbeitet im George-Eastman-Foto-Museum in Rochester. Die Fotos, die der Archivar zeigt, haben ihre Wurzeln hier in der Stadt an der Grenze zu Kanada:
" "Sie sind kreativ, ja. Aber sie haben nicht unbedingt immer das aufgenommen, was sie wollten. Das hier ist von einer Kutsche aus aufgenommen. Man sieht die Pferde von hinten und die Ohren der Pferde von hinten. Das würde man eine Schnappschuss-Ästhetik nennen."
Vor 130 Jahren gründete der leidenschaftliche Hobbyfotograf George Eastman die Firma Kodak und eröffnete sein erstes Werk in Rochester. Was folgte, war eine Revolution der Fotografie: Die Entwicklung der Filmrolle machte die schweren, unhandlichen Negativplatten unnötig. Und als die ersten kleinen Handkameras von Kodak auf den Markt kamen, konnte plötzlich jeder seinen Alltag in Bildern festhalten:
" Das hat die Fotografie demokratisiert. Jeder konnte nun ein Fotograf sein. Oder sich selbst in Szene setzen."
Nun aber das Ende der Firmenikone. Der Fotogigant Kodak musste Insolvenz anmelden. Eine Passantin vor dem Museum:
"Dafür, dass wir eigentlich als das Zuhause von Kodak gelten, ist das nicht gerade glamourös!"
Mit dem Slogan: "Sie drücken den Knopf, wir machen den Rest!" bewarb Kodak seine Produkte, die Kameras und den Rollfilm. Röntgenaufnahmen wurden auf Kodak-Papier gedruckt, Hollywoodfilme auf Kodak-Material gedreht. Die Firma stieg zum größten Arbeitgeber der Region auf. Jeder Vierte war in den 1980er-Jahren bei Kodak beschäftigt. Heute stehen 7000 Jobs auf dem Spiel – immer noch viel für die Kleinstadt mit 200.000 Einwohnern. Doch es geht um mehr - um Identität und um Stolz. Stadthistorikerin Christine Ridarksy:
"An jeder Ecke dieser Stadt wird man entweder den Namen von Kodak oder den von George Eastman finden. Ich glaube, der kulturelle und soziale Einfluss von Kodak ist entscheidender als der wirtschaftliche."
Obwohl das Unternehmen die erste digitale Kamera mitentwickelte, verpasste Kodak den für die Branche wichtigen Sprung ins digitale Zeitalter, und die Konkurrenz zog vorbei. 2007 ließ Kodak einen Teil seiner Fabrikgebäude nieder reißen. Das Geröll liegt teilweise noch auf dem Werkgelände im Norden der Stadt. Hier will keiner der Mitarbeiter mit Mikrofon befragt werden. Auch der Wächter am Werktor will lieber anonym bleiben:
"Ich arbeite hier seit 17 Jahren. Ich habe es immer sehr gemocht, hoffentlich werden sie eine Lösung finden."
"Snapshots, early Kodak snapshots made by someone.”"
Hier sehen wir typische Kodak-Schnappschüsse der ersten Stunde, erklärt Struble. Er arbeitet im George-Eastman-Foto-Museum in Rochester. Die Fotos, die der Archivar zeigt, haben ihre Wurzeln hier in der Stadt an der Grenze zu Kanada:
" "Sie sind kreativ, ja. Aber sie haben nicht unbedingt immer das aufgenommen, was sie wollten. Das hier ist von einer Kutsche aus aufgenommen. Man sieht die Pferde von hinten und die Ohren der Pferde von hinten. Das würde man eine Schnappschuss-Ästhetik nennen."
Vor 130 Jahren gründete der leidenschaftliche Hobbyfotograf George Eastman die Firma Kodak und eröffnete sein erstes Werk in Rochester. Was folgte, war eine Revolution der Fotografie: Die Entwicklung der Filmrolle machte die schweren, unhandlichen Negativplatten unnötig. Und als die ersten kleinen Handkameras von Kodak auf den Markt kamen, konnte plötzlich jeder seinen Alltag in Bildern festhalten:
" Das hat die Fotografie demokratisiert. Jeder konnte nun ein Fotograf sein. Oder sich selbst in Szene setzen."
Nun aber das Ende der Firmenikone. Der Fotogigant Kodak musste Insolvenz anmelden. Eine Passantin vor dem Museum:
"Dafür, dass wir eigentlich als das Zuhause von Kodak gelten, ist das nicht gerade glamourös!"
Mit dem Slogan: "Sie drücken den Knopf, wir machen den Rest!" bewarb Kodak seine Produkte, die Kameras und den Rollfilm. Röntgenaufnahmen wurden auf Kodak-Papier gedruckt, Hollywoodfilme auf Kodak-Material gedreht. Die Firma stieg zum größten Arbeitgeber der Region auf. Jeder Vierte war in den 1980er-Jahren bei Kodak beschäftigt. Heute stehen 7000 Jobs auf dem Spiel – immer noch viel für die Kleinstadt mit 200.000 Einwohnern. Doch es geht um mehr - um Identität und um Stolz. Stadthistorikerin Christine Ridarksy:
"An jeder Ecke dieser Stadt wird man entweder den Namen von Kodak oder den von George Eastman finden. Ich glaube, der kulturelle und soziale Einfluss von Kodak ist entscheidender als der wirtschaftliche."
Obwohl das Unternehmen die erste digitale Kamera mitentwickelte, verpasste Kodak den für die Branche wichtigen Sprung ins digitale Zeitalter, und die Konkurrenz zog vorbei. 2007 ließ Kodak einen Teil seiner Fabrikgebäude nieder reißen. Das Geröll liegt teilweise noch auf dem Werkgelände im Norden der Stadt. Hier will keiner der Mitarbeiter mit Mikrofon befragt werden. Auch der Wächter am Werktor will lieber anonym bleiben:
"Ich arbeite hier seit 17 Jahren. Ich habe es immer sehr gemocht, hoffentlich werden sie eine Lösung finden."