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Königlich-Dänische Sternwarte Altona

Altona ist heute ein Stadtteil von Hamburg. Lange Zeit aber war es eine eigene Stadt - und für mehr als zwei Jahrhunderte unterstand es dem dänischen König. Heinrich Christian Schumacher, Astronomieprofessor in Kopenhagen, bekam von König Frederik VI. das Privileg, in Altona eine Sternwarte einzurichten.

Von Dirk Lorenzen |
    Schumacher hatte zunächst eine juristische Ausbildung erhalten, aber schließlich Mathematik und Astronomie an den Universitäten von Kopenhagen und Göttingen studiert. In Göttingen kam Schumacher mit einem der größten damaligen Astronomen in Kontakt: mit Carl Friedrich Gauß.

    Gauß führte zu jener Zeit die Hannoversche Landesvermessung durch. Mit Hilfe präziser Dreieckspeilungen wurde das Königreich Hannover vermessen. Schumacher strebte ein ähnliches Projekt für Dänemark und Holstein an. Ausgangspunkt war die Sternwarte in Altona, die Schumacher 1821 in einem Haus an der Straße Palmaille eingerichtet hatte. Der Hamburger Instrumentenbauer Johann Georg Repsold versorgte ihn mit exzellenten Fernrohren und Winkelmessgeräten.

    Im selben Jahr gründete Schumacher die Astronomischen Nachrichten, ein wissenschaftliches Journal, das den Informationsaustausch unter den Forschern fördern sollte. Die in Altona herausgegeben Astronomischen Nachrichten erlangten schnell Weltruf.

    Nach Schumachers Tod im Jahr 1850 wurde die Altonaer Sternwarte noch einige Jahre von seinem Mitarbeiter Carl Peters weitergeführt. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus bei einem Luftangriff zerstört. Aber die Astronomischen Nachrichten erscheinen bis heute.

    Informationen zu Heinrich Christian Schumacher

    Die Astronomischen Nachrichten