Sturmfluten und Erosion
Können Austernriffe die Nordseeküste schützen?

Austernriffe könnten Wellenbrecher für die Nordseeküste sein. Die Riffe könnten die Küste möglicherweise auch bei einem steigenden Meeresspiegel schützen.

    Eine pazifische Auster liegt im Watt.
    Eine pazifische Auster in der Nordsee (picture alliance / dpa / Ingo Wagner)
    Forscher der Universitäten Braunschweig und Hannover setzen ihre Hoffnung in die Pazifische Auster. Diese Muschelart ist hier nicht heimisch. Sie hat laut den Forschern aber inzwischen die Miesmuschelbänke in der Nordsee fast völlig verdrängt und Riffe gebildet. Diese Riffe sind nach Angaben der Wissenschaftler widerstandsfähiger als die vorher typischen Miesmuschelbänke und könnten als "natürliche Wellenbrecher" dabei helfen, die Küsten zu schützen.
    Die Forschenden haben sich die Wachstumsraten der Riffe angesehen. Mit einem mittleren Wachstum von bis zu 20 Millimetern pro Jahr könnten sie demnach dem erwarteten Anstieg des Meeresspiegels standhalten. Das hänge aber von den Witterungsbedingungen und der Zahl der Pazifischen Austern ab.
    Die Wissenschaftler betonen, die Nordsee sei anfällig für Sturmfluten. Der steigende Meeresspiegel erhöhe das Risiko von Überschwemmungen und Erosion an der Küste. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sollen helfen, besser zu verstehen, wie sich die Riffe angesichts von Meeresspiegelanstieg und Klimawandel verhalten - gerade auch mit Blick auf einen natürlichen Küstenschutz.
    Diese Nachricht wurde am 13.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.