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Komet Lulin am Abendhimmel

Abseits der größeren Städte mit ihrer störenden Lichterflut können Sie seit Tagen mit einem Fernglas im Sternbild Löwe ein nebliges Fleckchen verfolgen, das sich von Abend zu Abend weiter westwärts bewegt. Dahinter verbirgt sich der Komet Lulin, der möglicherweise zum ersten Mal in Sonnennähe gelangt ist.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Lange Zeit hindurch galten Kometen als himmlische Unglücksboten. Ihr unerwartetes Auftauchen sowie ihr ungewöhnliches Aussehen und ihre Bewegung am Himmel passten so gar nicht in das antike Weltbild, das von endlos wiederkehrenden, regelmäßigen Bewegungsmustern bloßer Lichtpunkte ausging.

    Erst vor gut 300 Jahren äußerte der englische Astronom Edmond Halley die Vermutung, dass die drei Kometen der Jahre 1532, 1607 und 1682 in Wirklichkeit drei Erscheinungen desselben Himmelskörpers waren. Er sollte die Sonne auf einer langgestreckten Ellipsenbahn umrunden und für einen Umlauf rund 75 Jahre benötigen. Halley sagte die Wiederkehr dieses Kometen für das Jahr 1758 voraus, die dann auch tatsächlich - 16 Jahre nach Halleys Tod - beobachtet wurde.

    Komet Lulin wurde am 11. Juli 2007 am taiwanesischen Lulin-Observatorium entdeckt. Damals war er fast 960 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt und bewegte sich damit noch außerhalb der Bahn des Planeten Jupiter. Am 11. Januar 2009 passierte er den sonnennächsten Punkt seiner langgestreckten Bahn und entfernt sich nun langsam wieder von der Sonne.


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