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Kommunalwahl in Bayern
Stichwahl in München nötig

In mehreren bayerischen Großstädten entscheidet sich erst in zwei Wochen, wer Oberbürgermeister wird. Bei den Kommunalwahlen im größten Flächenland Deutschlands mussten über 42.000 Mandatsträger neu bestimmt werden. Auf das Land hochgerechnete Ergebnisse werden Anfang der Woche erwartet.

16.03.2014
    Dieter Reiter und Josef Schmid schütteln sich die Hände
    SPD-Kandidat Dieter Reiter (l.) und sein CSU-Konkurrent Josef Schmid müssen in zwei Wochen in die Stichwahl (dpa / Sven Hoppe)
    In München, Regensburg, Würzburg und Erlangen müssen die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen noch einmal gegeneinander antreten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Landeshauptstadt, in der die CSU hofft, das Oberbürgermeisteramt von der SPD zu übernehmen - nach mehr als 20 Jahren. Seit 1993 ist dort der SPD-Politiker Christian Ude im Amt, der aber aus Altersgründen nicht noch einmal antreten durfte. Heute hatte sein Parteikollege Dieter Reiter die Nase vorn. Nach Auszählung aller Stimmbezirke kommt er auf 40,5 Prozent, sein CDU-Kontrahent Josef Schmid auf 36,6. In zwei Wochen kommt es dann zur Stichwahl zwischen den beiden.
    Reiter hofft auf Stimmen der Grünen
    Reiter erklärte, er sei "rundum zufrieden". Sowohl SPD als auch die CSU kündigten an, in den nächsten Wochen noch einmal harten Wahlkampf zu betreiben. Reiter kann allerdings bei der Stichwahl auf Stimmen aus dem Grünen-Lager und somit auf den Sieg hoffen.
    Die OB-Kandidatin der Grünen in München, Sabine Nallinger, hat nämlich besonders gut abgeschnitten. Sie erhielt 14,7 Prozent der Stimmen. Der Kandidat der Grünen vor sechs Jahren war auf lediglich 3,4 Prozent gekommen. Die Grünen-Fraktionschefin im bayerischen Landtag, Margarete Bause, sprach von einem sehr guten Ergebnis: "So stark waren wir noch nie in München."
    Klare Sache in Nürnberg
    In Nürnberg ist die Wahl dagegen in der ersten Runde entschieden. Der amtierende Oberbürgermeister Ulrich Maly von der SPD wird das Amt behalten. Er konnte 67,1 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen. "Es berührt mich, dass mich die Nürnberger derart ins Herz geschlossen haben", sagte er kurz nach Veröffentlichung der Prognose.
    In Regensburg hat SPD-Kandidat Joachim Wolbergs den direkten Sieg in der Oberbürgermeisterwahl haarscharf verpasst. Nach Auszählung aller Stimmen kommt er auf 49,96 Prozent. Christian Schlegl von der CSU auf 32,39 Prozent.
    Weitere Ergebnisse Anfang der Woche
    Insgesamt wurde in 71 Landkreisen und mehr als 2.000 Gemeinden in Bayern gewählt. Auf das Land hochgerechnete Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
    Insgesamt lief die Kommunalwahl in Bayern schleppender als 2008. Bis mittags waren in vielen Orten weniger Wähler verzeichnet worden als vor sechs Jahren. In München lag die Wahlbeteiligung bei 42 Prozent (2008: 47,6%). Dagegen gab es in einigen Städten ein Rekordinteresse an der Briefwahl.
    Weitere Informationen und Details zur Kommunalwahl in Bayern finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Rundfunks.