
Rund 1.600 Kandidaten bewerben sich um 390 Mandate in der Stadt mit rund drei Millionen Einwohnern, teilte die Nationale Wahlkommission mit. Zuletzt hatte Somalia 1969 direkte Wahlen abgehalten, wenige Monate vor einem Putsch.
2004 wurden indirekte Wahlen durchgeführt. Bei diesem System wählen Clan-Vertreter die Abgeordneten, die dann den Präsidenten bestimmen. Das Verfahren sollte einen Konsens zwischen rivalisierenden Clans fördern, Kritikern zufolge bevorzugen Politiker dieses System jedoch, da es Möglichkeiten zur Korruption schaffe.
Ein Gesetz aus dem Jahr 2024 führte das allgemeine Wahlrecht für die für das kommende Jahr erwarteten Bundeswahlen wieder ein. Präsident Mohamud traf jedoch im August eine Vereinbarung mit einigen Oppositionsführern. Diese sieht vor, dass 2026 zwar die Abgeordneten direkt gewählt werden, der Präsident aber weiterhin vom Parlament bestimmt wird.
Oppositionsparteien argumentieren, die schnelle Einführung eines neuen Wahlsystems würde die Aussichten auf eine Wiederwahl Mohamuds begünstigen. Sie stellten zudem infrage, ob das Land sicher genug für Massenwahlen ist, da die dschihadistische Al-Shabaab weite Teile des Landes kontrolliert und regelmäßig Anschläge in großen Bevölkerungszentren verübt.
Diese Nachricht wurde am 25.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
