Ein Toxicómano Callejero liebt die Sünden, den Spaß, die Straße und die Nacht, so die Selbstdefinition. "Toxicómano Callejero" aus der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá widmet sich aber auch der alternativen Kommunikation. Das Kollektiv besteht im Wesentlichen aus zwei Leuten:
Zusammen veröffentlichen sie Zeitschriften und CDs und stellen Fotos und Videos ins Internet. Sie haben an verschiedenen Kunstfestivals teilgenommen, Workshops gegeben und Musikproduktionen unterstützt. Doch vor allem machen sie Street Art:
"Street Art ist die beste und effektivste Strategie, um möglichst vielen Leuten unsere Ideale zu vermitteln. Bei etwas Gedrucktem ist die Verteilung eingeschränkt. Eine Botschaft oder ein Wandbild an der Straße aber gibt vielen Leuten die Möglichkeit, das zu sehen. Auch deswegen kommunizieren wir am Liebsten mit Hilfe von Wandbildern."
Bereits seit zehn Jahren ziehen sie durch die Straßen, sprühen mit kleinen Schablonen, kleben Plakate oder malen große Wandbilder. Dabei spielen ihre Erfahrungen von der Straße und aus der Punk-Bewegung eine große Rolle. Ihre Bilder kritisieren die Rolle der Staatsgewalt und den bewaffneten Konflikt, stellen das Schönheitsideal und die Ästhetik kommerzieller Werbung in Frage und versuchen, die Desinformation der Massenmedien aufzubrechen. Ihr Weg ist die Ironie:
"Unsere Botschaften sind sehr unterschiedlich; es sind sehr einfache Sprüche wie: Wir Hässlichen sind viel mehr; halte nicht still, halte nicht die andere Wange hin. Für uns ist charakteristisch, dass wir für unsere Kommunikation den Weg des Humors, der Ironie und der Satire gewählt haben. Denn uns ist klar geworden, dass das die Leute beeindruckt. Sie erinnern sich an das, was sie zum lachen oder zum weinen bringt. Deswegen versuchen wir das, was wir sprühen auch mit einer Aussage zu versehen, sodass es zusammen einen Sinn ergibt."
Stilistisch benutzen sie selten mehr als drei Farben, meistens nur schwarz, Grautöne, weiß und manchmal rot. In verschiedenen Kombinationen tauchen immer wieder dieselben Schablonen auf: Der Punk, der sich die Hand vors Gesicht hält, der angebliche Befreier Lateinamerikas, Simon Bolívar, dem ein Auge ausfällt, ein Superheld - und der erschossene Drogenbaron Pablo Escobar.
"Wir versuchen, auf eine andere Art und Weise über unsere Kultur, über uns selber zu lachen. Uns ist sehr wichtig, dass die Leute über ihre eigene Gesellschaft lachen können, damit sie sich über ihre eigenen Fehler klar werden. Auf ironische Weise versuchen wir, unsere Kultur mit all ihren Problemen zu kritisieren."
Dabei gehen sie einen schmalen Grat zwischen Ironie und Gefahr. Ihr Vorbild, der Journalist und Komiker Jaime Garzón, wurde 1999 erschossen:
"Es gibt den Fall des Journalisten Jaime Garzón, der uns sehr inspiriert hat. Man muss seine Grenzen kennen, so wie er. Wenn man irgendwann zu viel weiß und zu viel macht, dann wird man in Kolumbien umgebracht. Ganz einfach. Also wir zensieren uns nicht, aber wir wissen, dass wir nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen können. Es gibt verschiedene Wege, etwas anzuprangern. Man kann das auf sehr direkte Weise machen, einen Namen nennen, jemanden verurteilen; und natürlich gibt es dann Probleme. Aber unsere Parolen sind eher versteckt, nicht so offensichtlich."
Vier Wochen lang reisen sie durch Deutschland. Sie zeigen Videos, führen Diskussionen und natürlich sprühen sie auch. Und nicht zuletzt wollen Toxicómano den Leuten in Deutschland und in Kolumbien zeigen: Wenn wir das können, kannst Du das auch.
Zusammen veröffentlichen sie Zeitschriften und CDs und stellen Fotos und Videos ins Internet. Sie haben an verschiedenen Kunstfestivals teilgenommen, Workshops gegeben und Musikproduktionen unterstützt. Doch vor allem machen sie Street Art:
"Street Art ist die beste und effektivste Strategie, um möglichst vielen Leuten unsere Ideale zu vermitteln. Bei etwas Gedrucktem ist die Verteilung eingeschränkt. Eine Botschaft oder ein Wandbild an der Straße aber gibt vielen Leuten die Möglichkeit, das zu sehen. Auch deswegen kommunizieren wir am Liebsten mit Hilfe von Wandbildern."
Bereits seit zehn Jahren ziehen sie durch die Straßen, sprühen mit kleinen Schablonen, kleben Plakate oder malen große Wandbilder. Dabei spielen ihre Erfahrungen von der Straße und aus der Punk-Bewegung eine große Rolle. Ihre Bilder kritisieren die Rolle der Staatsgewalt und den bewaffneten Konflikt, stellen das Schönheitsideal und die Ästhetik kommerzieller Werbung in Frage und versuchen, die Desinformation der Massenmedien aufzubrechen. Ihr Weg ist die Ironie:
"Unsere Botschaften sind sehr unterschiedlich; es sind sehr einfache Sprüche wie: Wir Hässlichen sind viel mehr; halte nicht still, halte nicht die andere Wange hin. Für uns ist charakteristisch, dass wir für unsere Kommunikation den Weg des Humors, der Ironie und der Satire gewählt haben. Denn uns ist klar geworden, dass das die Leute beeindruckt. Sie erinnern sich an das, was sie zum lachen oder zum weinen bringt. Deswegen versuchen wir das, was wir sprühen auch mit einer Aussage zu versehen, sodass es zusammen einen Sinn ergibt."
Stilistisch benutzen sie selten mehr als drei Farben, meistens nur schwarz, Grautöne, weiß und manchmal rot. In verschiedenen Kombinationen tauchen immer wieder dieselben Schablonen auf: Der Punk, der sich die Hand vors Gesicht hält, der angebliche Befreier Lateinamerikas, Simon Bolívar, dem ein Auge ausfällt, ein Superheld - und der erschossene Drogenbaron Pablo Escobar.
"Wir versuchen, auf eine andere Art und Weise über unsere Kultur, über uns selber zu lachen. Uns ist sehr wichtig, dass die Leute über ihre eigene Gesellschaft lachen können, damit sie sich über ihre eigenen Fehler klar werden. Auf ironische Weise versuchen wir, unsere Kultur mit all ihren Problemen zu kritisieren."
Dabei gehen sie einen schmalen Grat zwischen Ironie und Gefahr. Ihr Vorbild, der Journalist und Komiker Jaime Garzón, wurde 1999 erschossen:
"Es gibt den Fall des Journalisten Jaime Garzón, der uns sehr inspiriert hat. Man muss seine Grenzen kennen, so wie er. Wenn man irgendwann zu viel weiß und zu viel macht, dann wird man in Kolumbien umgebracht. Ganz einfach. Also wir zensieren uns nicht, aber wir wissen, dass wir nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen können. Es gibt verschiedene Wege, etwas anzuprangern. Man kann das auf sehr direkte Weise machen, einen Namen nennen, jemanden verurteilen; und natürlich gibt es dann Probleme. Aber unsere Parolen sind eher versteckt, nicht so offensichtlich."
Vier Wochen lang reisen sie durch Deutschland. Sie zeigen Videos, führen Diskussionen und natürlich sprühen sie auch. Und nicht zuletzt wollen Toxicómano den Leuten in Deutschland und in Kolumbien zeigen: Wenn wir das können, kannst Du das auch.