Aus einer einzigen befruchteten Eizelle entwickelt sich ein kompletter Organismus mit allen Extremitäten und Organen. Die Zellen im immer komplexer werdenden Embryo müssen daher genau wissen, wohin sie gehören, zu welcher Stelle sie also wandern müssen. Professor Walter Birchmeier vom MDC erklärt: "Sie orientieren sich an molekularen Komponenten der Zellen, über die sie wandern, oder an Molekülen, die auf dem Wanderweg niedergelegt sind." Ganz nach Art einer Schnitzeljagd zieht es etwa die embryonalen Pigmentzellen von ihrem Entstehungsort im Rückenmark zu ihrem Zielort in der Haut. Hilfe erhalten sie dabei noch von chemischen Lockstoffen, die das Ziel ausströmt. Anhand der Konzentration dieser Stoffe erkennt die Zelle, in welche Richtung sie sich bewegen muss.
Peter Devroetes von der Universität Baltimore hat bei einem Schleimpilz die Wirkung dieser Lockstoffe untersucht: "Wir glauben, dass dabei bestimmte Fette in der Zellmembran eine Rolle spielen, die auf der Seite des Signals gebildet werden und Teile des Zellskeletts verankern. Dort werden dann die Scheinfüßchen gebildet, mit denen sich die Zelle fortbewegt." Doch das Orientierungssystem kann auch irren. So leiten in der Lunge irrtümlich ausgeschüttete Lockstoffe Abwehrzellen in das Atemorgan. Die dadurch entfachte Entzündung führt zum Asthma. Eine entsprechende Fehlleitung ist die Ursache für Morbus Hodgkin, eine krebsartige Anschwellung der Lymphknoten. Schlüssel ist das Molekül CCR-7, das normalerweise als Antenne bei der Verständigung zwischen Spähern und Kämpfern des Immunsystems dient. Bei Morbus-Hodgkin-Patienten tragen plötzlich die falschen Zellen das Empfangsmolekül und sammeln sich in den Lymphknoten. Der Hodgkin-Tumor ist sehr selten, allerdings spielt CCR-7 bei vielen Abwehrprozessen eine Rolle. Möglicherweise entwickelt sich CCR-7 zu einem Schlüsselziel bei vielen Therapien, die die Immunabwehr zumindest teilweise ausschalten müssen.
[Quelle: Volkart Wildermuth]
Peter Devroetes von der Universität Baltimore hat bei einem Schleimpilz die Wirkung dieser Lockstoffe untersucht: "Wir glauben, dass dabei bestimmte Fette in der Zellmembran eine Rolle spielen, die auf der Seite des Signals gebildet werden und Teile des Zellskeletts verankern. Dort werden dann die Scheinfüßchen gebildet, mit denen sich die Zelle fortbewegt." Doch das Orientierungssystem kann auch irren. So leiten in der Lunge irrtümlich ausgeschüttete Lockstoffe Abwehrzellen in das Atemorgan. Die dadurch entfachte Entzündung führt zum Asthma. Eine entsprechende Fehlleitung ist die Ursache für Morbus Hodgkin, eine krebsartige Anschwellung der Lymphknoten. Schlüssel ist das Molekül CCR-7, das normalerweise als Antenne bei der Verständigung zwischen Spähern und Kämpfern des Immunsystems dient. Bei Morbus-Hodgkin-Patienten tragen plötzlich die falschen Zellen das Empfangsmolekül und sammeln sich in den Lymphknoten. Der Hodgkin-Tumor ist sehr selten, allerdings spielt CCR-7 bei vielen Abwehrprozessen eine Rolle. Möglicherweise entwickelt sich CCR-7 zu einem Schlüsselziel bei vielen Therapien, die die Immunabwehr zumindest teilweise ausschalten müssen.
[Quelle: Volkart Wildermuth]