
Der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille verewigte dieses Sternbild 1756 am Firmament – direkt neben dem mächtigen Schiff Argo, das bereits seit der Antike durch die Milchstraße segelte.
Falls Monsieur de Lacaille den Kompass für eine pfiffige Ergänzung des Schiffes gehalten haben sollte, so hatte er wohl wenig historische Kenntnisse. Denn der Magnetkompass war in der Antike unbekannt – die Argonauten haben ihn sicher nicht benutzt.
Vielleicht wollte der Astronom diesen Fehler kaschieren, als er bald darauf das Schiff Argo in drei Sternbilder zerlegte: Schiffskiel, Achterdeck und Segel.
Drei Sterne im Gänsemarsch
Der britische Astronom John Herschel versuchte später, aus dem Kompass den Schiffsmast zu machen – doch diese Idee setzte sich nicht durch.
Der aus Hamburg stammende Astronom Johann Elert Bode fügte neben dem Kompass noch das Log ein, ein Holzbrett mit Leine, das einst zur Bestimmung der Geschwindigkeit auf See diente. Aber auch das himmlische Log ist wieder verschwunden.
Im alten China sah man in den wenigen schwachen Sternen dieser Gegend keinen Kompass, sondern – noch erstaunlicher – den Himmelspalast für die Vorfahren des Herrschers.
Ob Kompass, Mast, Log oder Palast – dies alles ist jetzt am späten Abend tief im Süden kaum zu sehen.