Die "Knochenfresser" hätten sie nach Kalifornien gebracht, sagt Sigrid Katz. Denn ihre Kollegen vom Scripps Institution of Oceanography in San Diego haben 2002 die Würmer der Gattung Osedax erstmals entdeckt. Seitdem forschen sie intensiv an den kleinen Tierchen, die nur im Vorderteil einem Wurm ähneln.
"Der hintere Teil ist dann eben nicht nur ein gerader Wurm, sondern das verzweigt sich und bildet ein wurzelartiges Gebilde."
Weltweit wurden bislang 17 Arten dieser Würmer in Tiefen von bis zu 3000 Metern entdeckt – immer siedelten sie auf Knochen toter Tiere, die auf den Meeresgrund gesunken waren. Katz:
"Die Weibchen sind die, die man auf den ersten Blick sieht und die auf diesen Knochen drauf sitzen und die zwei bis drei oder fünf Zentimeter groß werden und die Männchen sind Zwergmännchen: kleine, ein Millimeter große Larven, die eine vorgezogene Geschlechtsreife haben. Und die Männchen leben auch nicht direkt auf dem Knochen, sondern die leben Seite an Seite mit den Weibchen."
Der wurmförmige Teil der Weibchen besitzt eine Gelatineröhre und in dieser leben viele Zwergmännchen.
"Ein Weibchen kann einen ganzen Harem an Männchen beherbergen, also nicht nur eines, sondern bis zu mehreren hundert."
Die Würmer leben auf Walknochen, den Gebeinen von Fischen, Seehunden und Seelöwen; selbst Rinderknochen, die die Forscher bei einem Experiment versenkt hatten, boten eine prächtige Unterlage. Damit wollten Sigrid Katz und ihre Kollegen untersuchen, wie genau sich die Würmer ernähren und entdeckten eine Lebensgemeinschaft mit Bakterien.
"Die Bakterien, das sind so genannte heterotrophe Bakterien, das heißt die brauchen organisches Material, um zu leben und sich zu teilen."
Die Bakterien brauchen zum Überleben zwei Dinge: Knochenmaterial für ihre Ernährung und die Würmer als Lebensumgebung.
"Der Wurm als Wirt und die Bakterien brauchen den Knochen als Nahrung. Wir haben noch nicht ganz genau herausgefunden was jetzt die spezifischen Nährstoffe in dem Knochen sind, ob es jetzt zum Beispiel Fette sind oder Kollagen."
Da die Würmer weder Mundöffnung, Magen oder Anus haben, brauchen sie die Bakterien, um die Knochenfette zu verdauen. Wie schaffen sie es jedoch, ohne Zähne, Mund und Kauleiste die harten Knochen zu zerkleinern und sich einzuverleiben? Um das herauszufinden suchten die Forscher nach chemischen Beweisen im Körper der Protagonisten – und wurden fündig. Demnach lösen die Würmer mithilfe bestimmter Enzyme die Knochen auf und anschließend diffundiert das nun flüssige Knochenmaterial ins Innere, wo es von den Bakterien weiterverarbeitet wird. Diesen Prozess wollen die Meeresbiologen alsbald im Labor nachstellen, aber hier gibt es noch Probleme.
"Wir können die Würmer einige Zeit im Aquarium bei normalen Druckverhältnissen am Leben erhalten. Aber das ganze nur über eine gewisse Zeit und nach einer gewissen Zeit sterben sie."
Dunkelheit und eine Wohlfühltemperatur zwischen drei und acht Grad Celsius seien nicht das Problem, so Sigrid Katz.
"Was wir bisher leider noch nicht geschafft haben ist, den kompletten Lebenszyklus eben im Labor zu haben, also von den befruchteten Eiern und den Larven, dass die Larven sich im Labor wieder auf den Knochen setzen und ein erwachsenes Weibchen produzieren, war bei Laborbedingungen bisher eben noch nicht möglich."
Erst wenn dies geschafft sei, können sie die komplexe Gemeinschaft mit den Bakterien wirklich im Detail analysieren und verstehen.
"Der hintere Teil ist dann eben nicht nur ein gerader Wurm, sondern das verzweigt sich und bildet ein wurzelartiges Gebilde."
Weltweit wurden bislang 17 Arten dieser Würmer in Tiefen von bis zu 3000 Metern entdeckt – immer siedelten sie auf Knochen toter Tiere, die auf den Meeresgrund gesunken waren. Katz:
"Die Weibchen sind die, die man auf den ersten Blick sieht und die auf diesen Knochen drauf sitzen und die zwei bis drei oder fünf Zentimeter groß werden und die Männchen sind Zwergmännchen: kleine, ein Millimeter große Larven, die eine vorgezogene Geschlechtsreife haben. Und die Männchen leben auch nicht direkt auf dem Knochen, sondern die leben Seite an Seite mit den Weibchen."
Der wurmförmige Teil der Weibchen besitzt eine Gelatineröhre und in dieser leben viele Zwergmännchen.
"Ein Weibchen kann einen ganzen Harem an Männchen beherbergen, also nicht nur eines, sondern bis zu mehreren hundert."
Die Würmer leben auf Walknochen, den Gebeinen von Fischen, Seehunden und Seelöwen; selbst Rinderknochen, die die Forscher bei einem Experiment versenkt hatten, boten eine prächtige Unterlage. Damit wollten Sigrid Katz und ihre Kollegen untersuchen, wie genau sich die Würmer ernähren und entdeckten eine Lebensgemeinschaft mit Bakterien.
"Die Bakterien, das sind so genannte heterotrophe Bakterien, das heißt die brauchen organisches Material, um zu leben und sich zu teilen."
Die Bakterien brauchen zum Überleben zwei Dinge: Knochenmaterial für ihre Ernährung und die Würmer als Lebensumgebung.
"Der Wurm als Wirt und die Bakterien brauchen den Knochen als Nahrung. Wir haben noch nicht ganz genau herausgefunden was jetzt die spezifischen Nährstoffe in dem Knochen sind, ob es jetzt zum Beispiel Fette sind oder Kollagen."
Da die Würmer weder Mundöffnung, Magen oder Anus haben, brauchen sie die Bakterien, um die Knochenfette zu verdauen. Wie schaffen sie es jedoch, ohne Zähne, Mund und Kauleiste die harten Knochen zu zerkleinern und sich einzuverleiben? Um das herauszufinden suchten die Forscher nach chemischen Beweisen im Körper der Protagonisten – und wurden fündig. Demnach lösen die Würmer mithilfe bestimmter Enzyme die Knochen auf und anschließend diffundiert das nun flüssige Knochenmaterial ins Innere, wo es von den Bakterien weiterverarbeitet wird. Diesen Prozess wollen die Meeresbiologen alsbald im Labor nachstellen, aber hier gibt es noch Probleme.
"Wir können die Würmer einige Zeit im Aquarium bei normalen Druckverhältnissen am Leben erhalten. Aber das ganze nur über eine gewisse Zeit und nach einer gewissen Zeit sterben sie."
Dunkelheit und eine Wohlfühltemperatur zwischen drei und acht Grad Celsius seien nicht das Problem, so Sigrid Katz.
"Was wir bisher leider noch nicht geschafft haben ist, den kompletten Lebenszyklus eben im Labor zu haben, also von den befruchteten Eiern und den Larven, dass die Larven sich im Labor wieder auf den Knochen setzen und ein erwachsenes Weibchen produzieren, war bei Laborbedingungen bisher eben noch nicht möglich."
Erst wenn dies geschafft sei, können sie die komplexe Gemeinschaft mit den Bakterien wirklich im Detail analysieren und verstehen.