Die Bio-Kunststoffe sind nicht etwa ein Produkt erklärter Umweltschützer, sondern eine Entwicklung der Chemie- und Kunststoff-Industrie. 35 Unternehmen, von deutscher Seite zum Beispiel BASF und Henkel, sowie einige Forschungsinstitute haben sich zur so genannten Interessengemeinschaft Biologisch Abbaubare Werkstoffe IBAW zusammengeschlossen. Und die IBAW bemüht sich nun darum, einen besseren Marktzugang für ihre Produkte zu erreichen – Produkte, die rein technisch gesehen ganz normale Kunststoffe sind, sich auch so anfühlen, die aber zu einem hohen Anteil nachwachsende Rohstoffe enthalten, zum Beispiel Stärkepflanzen wie Mais, Kartoffeln, Weizen, dann Ölsaaten oder Cellulose. Ganz frei von fossilen Rohstoffen, also Erdöl, sind sie auch nicht. Aber sie enthalten viel weniger davon und ermöglichen somit eine CO2-Einsparung von 20 bis 80 Prozent – und sie sind biologisch abbaubar, die Plastiktüte landet also auf dem Komposthaufen. Pro Hektar Anbaufläche lassen sich rund 3 Tonnen Biokunststoff herstellen – auch im dicht besiedelten Deutschland schlummern noch viele Hektar Potenzial, meint Harald Käb, Vorstandsvorsitzender der IBAW:
Wir haben in Deutschland in den letzten Jahren immer eine Million Hektar überschüssige Fläche gehabt, das heißt es waren etwa drei Millionen Tonnen Kunststoffe, die man theoretisch da erzeugen könnte – nur auf der überschüssigen Fläche. Und Sie müssen natürlich sehen, dass wir hier eine europäische Agrarregelung haben. Jetzt kommen große Flächenländer wie Polen dazu, und die haben sehr viel mehr Fläche, wo man dann auch sich freut, wenn der Druck der Agrarprodukte auf dem Markt geringer wird und dafür eben alternative Anwendungsweisen im technischen Bereich zu finden sind:
Die Bio-Kunststoffe eignen sich vor allem als Verpackungsmaterialien. Etwa in Großbritannien und Italien sind in den Supermärkten bereits Tragetaschen, Obst- und Gemüse-Packungen und Abfallsäcke aus Bio-Kunststoff zu finden. In Deutschland verläuft die Markteinführung schleppend. Zum einen liegt das am Preis. Die Bio-Kunststoffe sind noch teurer als die herkömmlichen – weil sie eben noch in kleiner Menge produziert werden. Aber vor allem, so die IBAW, seien es die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die hierzulande hemmend wirken. Die Verpackungsverordnung lasse die Kompostierung der Biokunststoffe nicht oder nur unter strengen Auflagen zu – damit werde der große Vorteil des Materials zunichte gemacht.
Sie müssen sich vorstellen, die Verpackungsverordnung wurde für Produktströme geschrieben, die Millionen-Tonnen-Maßstab besitzen, das heißt Kunststoffe, Glas, Papier. Wir kommen mit wenigen hundert, vielleicht wenigen tausend Tonnen derzeit auf den Markt. Und es ist unheimlich schwierig, durch dieses enge Gerüst und Korsett von Regelungen für diese kleine Menge an Produkten durchzukommen. Und bis sie etwas gewachsen sind, fordern wir Ausnahmeregelungen, und wir sind sehr optimistisch, dass uns das in den nächsten ein, zwei Jahren gelingt. Schließlich wurde das Jahr der Innovation ausgerufen. Also wir passen da perfekt hinein.
Und in 10 bis 15 Jahren sollen mindestens 10 Prozent aller Kunststoffe biologisch abbaubar sein, so die Vorstellung der IBAW. Und tatsächlich hat auch die Politik das Potential der Entwicklung bemerkt. Die Bundesregierung förderte die Bio-Kunststoffe in den vergangenen 10 Jahren mit rund 21 Millionen Euro.
Wir haben in Deutschland in den letzten Jahren immer eine Million Hektar überschüssige Fläche gehabt, das heißt es waren etwa drei Millionen Tonnen Kunststoffe, die man theoretisch da erzeugen könnte – nur auf der überschüssigen Fläche. Und Sie müssen natürlich sehen, dass wir hier eine europäische Agrarregelung haben. Jetzt kommen große Flächenländer wie Polen dazu, und die haben sehr viel mehr Fläche, wo man dann auch sich freut, wenn der Druck der Agrarprodukte auf dem Markt geringer wird und dafür eben alternative Anwendungsweisen im technischen Bereich zu finden sind:
Die Bio-Kunststoffe eignen sich vor allem als Verpackungsmaterialien. Etwa in Großbritannien und Italien sind in den Supermärkten bereits Tragetaschen, Obst- und Gemüse-Packungen und Abfallsäcke aus Bio-Kunststoff zu finden. In Deutschland verläuft die Markteinführung schleppend. Zum einen liegt das am Preis. Die Bio-Kunststoffe sind noch teurer als die herkömmlichen – weil sie eben noch in kleiner Menge produziert werden. Aber vor allem, so die IBAW, seien es die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die hierzulande hemmend wirken. Die Verpackungsverordnung lasse die Kompostierung der Biokunststoffe nicht oder nur unter strengen Auflagen zu – damit werde der große Vorteil des Materials zunichte gemacht.
Sie müssen sich vorstellen, die Verpackungsverordnung wurde für Produktströme geschrieben, die Millionen-Tonnen-Maßstab besitzen, das heißt Kunststoffe, Glas, Papier. Wir kommen mit wenigen hundert, vielleicht wenigen tausend Tonnen derzeit auf den Markt. Und es ist unheimlich schwierig, durch dieses enge Gerüst und Korsett von Regelungen für diese kleine Menge an Produkten durchzukommen. Und bis sie etwas gewachsen sind, fordern wir Ausnahmeregelungen, und wir sind sehr optimistisch, dass uns das in den nächsten ein, zwei Jahren gelingt. Schließlich wurde das Jahr der Innovation ausgerufen. Also wir passen da perfekt hinein.
Und in 10 bis 15 Jahren sollen mindestens 10 Prozent aller Kunststoffe biologisch abbaubar sein, so die Vorstellung der IBAW. Und tatsächlich hat auch die Politik das Potential der Entwicklung bemerkt. Die Bundesregierung förderte die Bio-Kunststoffe in den vergangenen 10 Jahren mit rund 21 Millionen Euro.