Sonntag, 19. Mai 2024

Archiv

Bergkarabach
Konflikt am Latschin-Korridor spitzt sich zu

Im Konflikt um Bergkarabach ist nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums ein Soldat getötet worden.

24.04.2023
    Der Latschin-Korridor, die einzige Straße, die Armenien mit Berg-Karabach verbindet.
    Konflikt am Latschin-Korridor spitzt sich zu. (Gilles Bader / Le Pictorium Agency / Gilles Bader)
    Er wurde demnach von einem aserbaidschanischen Scharfschützen in der Nähe der Grenze getroffen. Von Seiten Aserbaidschans hieß es, man habe lediglich Schüsse von armenischer Seite erwidert. Die Spannungen zwischen beiden Ländern nahmen zuletzt wieder zu. Aserbaidschan hatte einen Kontrollpunkt an der Einfahrt zum Latschin-Korridor errichtet. Es ist die einzige Verbindungsstraße zu der armenischen Enklave in Aserbaidschan. Aserbaidschans Behörden erhoben wiederholt den Vorwurf, Armenier nutzten die Straße, um Waffen und Munition nach Bergkarabach zu bringen. Zuletzt lieferten sich beide Länder 2020 einen sechswöchigen Krieg, bei dem rund 6.800 Soldaten gefallen sind.
    Nach einem von Russland vermittelten Waffenstillstand sollte der Transit über den Latschin-Korridor unter der Aufsicht russischer Friedenstruppen fortgesetzt werden. Im Dezember blockierten jedoch Demonstranten, die sich als Umweltaktivisten bezeichneten, die Straße. Seitdem leidet Berg-Karabach unter Lebensmittelknappheit und sporadischen Ausfällen von Strom und Gas.
    Diese Nachricht wurde am 24.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.