
Sowohl die sudanesischen Streitkräfte als auch die RSF-Miliz seien zudem für die weitreichende Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur verantwortlich, etwa von medizinischen Zentren, Märkten und Wasserversorgungssystemen. Auch Flüchtlingslager würden zerstört.
Etliche Verbrechen dokumentiert
Weiter heißt es, die RSF habe etwa während der Belagerung von El Fascher in der Region Darfur im Westen des Landes und den umliegenden Gebieten Verbrechen begangen wie Mord, Versklavung, Zwangsumsiedlung sowie Verfolgung aus ethnischen, geschlechtsspezifischen und politischen Gründen. Die Miliz habe Hunger als Kriegsmittel eingesetzt und Zivilisten lebensnotwendige Güter wie Nahrungsmittel, Medikamente und Hilfsgüter verwehrt.
Die Armee und ihre Verbündeten hätten nach der Rückeroberung einer Stadt im Januar die ethnische Gemeinschaft der Kanabi ins Visier genommen, weil deren Mitglieder beschuldigt werden, mit der RSF-Miliz verbündet zu sein. Die Armee habe dutzende Menschen getötet und die meisten Einwohner in die Flucht getrieben. Soldaten seien auch für Vergewaltigungen und Folter verantwortlich.
Mehr als zwölf Millionen Vertriebene
Im Sudan herrscht seit April 2023 ein Machtkampf zwischen rivalisierenden Generälen. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind infolge massiver Gewalt vertrieben worden; mehr als die Hälfte der Bevölkerung sei von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Nur eine von vier Gesundheitseinrichtungen ist laut dem Bericht in den am stärksten betroffenen Regionen funktionsfähig.
Der UNO-Menschenrechtsrat setzte die Sudan-Kommission vor knapp zwei Jahren ein, um die Verbrechen in dem Krieg zu dokumentieren.
Diese Nachricht wurde am 05.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.