Lange wurde ein Großteil des russischen Erdöls und Erdgases über die türkischen Meerengen Bosporus und Dardanellen verschifft - der wachsende Tankerverkehr wurde immer mehr zur Belastung für die Millionen-Metropole Istanbul. Darum war die Türkei froh, als "South Stream" geboren wurde: eine Gaspipeline von Russland durch türkische Schwarzmeergewässer nach Westeuropa.
Doch South Stream steht nicht allein: Mit Nabucco ist eine weitere wichtige Erdgasröhre in Planung, dieses Mal von Aserbaidschan über Georgien, die Türkei weiter bis nach Österreich. In ein paar Jahren schon sollen dort jährlich 31 Milliarden Kubikmeter Gas hindurchströmen. Die EU verspricht sich von der 3.300 Kilometer langen Leitung mehr Unabhängigkeit von Russland. Und die Türkei sieht mit South Stream und Nabucco ihre geostrategische Bedeutung steigen. Mithat Rende, ehemaliger Beauftragter für Energiefragen im türkischen Außenministerium:
"Aufgrund unserer geografischen Lage können wir einen erheblichen Beitrag zur Energiesicherheit Europas leisten. Die Internationale Energieagentur hat ausgerechnet, dass der Gaskonsum Europas bis 2030 um 70 Prozent ansteigen wird. Dieses Gas kann nicht nur aus einer oder zwei Quellen kommen. Es ist für die Europäer wichtig, dass es mehrere Routen gibt."
Doch nun droht der Traum der Türkei vom unverzichtbaren Energietransitland zu platzen. Denn der staatliche russische Gasmonopolist Gazprom will den deutschen Energiekonzern RWE dazu bewegen, das europäische Nabucco-Konsortium zu verlassen und sich lieber an dem russisch dominierten South Stream zu beteiligen. In Ankara wird man diese Nachricht nicht gerne gelesen haben, auch wenn es dazu bislang keine offizielle Reaktion gibt. Dabei hatte Moskau Ankara stets versichert, South Stream sei kein Konkurrenzprojekt zu Nabucco. Allerdings gab es schon früher Versuche von Gazprom, auf potenzielle Gaslieferanten für Nabucco Druck auszuüben. So soll der Konzern Turkmenistan einen deutlichen besseren Gaskaufpreis angeboten haben als die Europäer.
Nächstes Jahr sollte der Bau der Nabucco-Pipeline beginnen, spätestens 2018 soll das erste Gas ins österreichische Baumgarten fließen. Scheitert Nabucco, würden der Türkei nicht nur Milliarden Euro an Transitgebühren entgehen. Es wäre auch eine Niederlage für Regierungschef Tayyip Erdogan, der sich persönlich im Kaukasus, aber auch in Moskau für Nabucco starkgemacht hatte. Die Pipeline war für ihn sogar ein potenzieller außenpolitischer Trumpf, den er gegen die Europäer ausspielen könnte, falls die EU-Beitrittsverhandlungen seines Landes weiterhin von einigen EU-Ländern blockiert werden sollten.
Doch South Stream steht nicht allein: Mit Nabucco ist eine weitere wichtige Erdgasröhre in Planung, dieses Mal von Aserbaidschan über Georgien, die Türkei weiter bis nach Österreich. In ein paar Jahren schon sollen dort jährlich 31 Milliarden Kubikmeter Gas hindurchströmen. Die EU verspricht sich von der 3.300 Kilometer langen Leitung mehr Unabhängigkeit von Russland. Und die Türkei sieht mit South Stream und Nabucco ihre geostrategische Bedeutung steigen. Mithat Rende, ehemaliger Beauftragter für Energiefragen im türkischen Außenministerium:
"Aufgrund unserer geografischen Lage können wir einen erheblichen Beitrag zur Energiesicherheit Europas leisten. Die Internationale Energieagentur hat ausgerechnet, dass der Gaskonsum Europas bis 2030 um 70 Prozent ansteigen wird. Dieses Gas kann nicht nur aus einer oder zwei Quellen kommen. Es ist für die Europäer wichtig, dass es mehrere Routen gibt."
Doch nun droht der Traum der Türkei vom unverzichtbaren Energietransitland zu platzen. Denn der staatliche russische Gasmonopolist Gazprom will den deutschen Energiekonzern RWE dazu bewegen, das europäische Nabucco-Konsortium zu verlassen und sich lieber an dem russisch dominierten South Stream zu beteiligen. In Ankara wird man diese Nachricht nicht gerne gelesen haben, auch wenn es dazu bislang keine offizielle Reaktion gibt. Dabei hatte Moskau Ankara stets versichert, South Stream sei kein Konkurrenzprojekt zu Nabucco. Allerdings gab es schon früher Versuche von Gazprom, auf potenzielle Gaslieferanten für Nabucco Druck auszuüben. So soll der Konzern Turkmenistan einen deutlichen besseren Gaskaufpreis angeboten haben als die Europäer.
Nächstes Jahr sollte der Bau der Nabucco-Pipeline beginnen, spätestens 2018 soll das erste Gas ins österreichische Baumgarten fließen. Scheitert Nabucco, würden der Türkei nicht nur Milliarden Euro an Transitgebühren entgehen. Es wäre auch eine Niederlage für Regierungschef Tayyip Erdogan, der sich persönlich im Kaukasus, aber auch in Moskau für Nabucco starkgemacht hatte. Die Pipeline war für ihn sogar ein potenzieller außenpolitischer Trumpf, den er gegen die Europäer ausspielen könnte, falls die EU-Beitrittsverhandlungen seines Landes weiterhin von einigen EU-Ländern blockiert werden sollten.