Bahnhof Hamburg-Altona, heute morgen, 6.35 Uhr. Der Hamburg-Köln-Express startet zu seiner Premierenfahrt. Um 11.03 Uhr, mit sechs Minuten Verspätung, erreicht der Zug den Kölner Hauptbahnhof und wird gegen 16.20 Uhr wieder in der Hansestadt erwartet.
Das Unternehmen HKX ist der erste Wettbewerber, der gegen die Bahn auf einer Hauptstrecke im Fernverkehr antritt. Er braucht in der Regel rund vier Stunden und 22 Minuten und ist damit ähnlich schnell wie ein ICE der Deutschen Bahn. Die scheint kein Problem mit der Konkurrenz zu haben, wie Unternehmenssprecher Jürgen Kornmann gegenüber dem Deutschlandfunk erklärt:
"Für uns bei der Deutschen Bahn ist Wettbewerb bereits seit vielen Jahren der Regelfall. Im Regionalverkehr gibt es schon seit einigen Jahren private Wettbewerber und auch im Fernverkehr gibt es bereits seit einigen Jahren Konkurrenz. Das heißt wir sind Wettbewerb gewohnt und können gut damit umgehen."
Der neue private Zugbetreiber greift die Bahn jedoch auf einer ihrer Hauptstrecken an: HKX wird zunächst unter der Woche einmal täglich, am Wochenende drei Mal am Tag verkehren. Die Preise: Günstiger als beim Großkonkurrenten. Zwischen 20 und 60 Euro kostet ein Ticket.
"Daraus erwarten wir ja auch, dass Neukunden, dass preissensible Kunden erschlossen werden. Die vorher vielleicht abgeschreckt worden sind, mit der deutschen Bahn zu fahren. Bei Stammkunden ist es vielleicht weniger zu erwarten. Diejenigen, die mit einer Bahncard 50 unterwegs sind, bezahlen ja derzeit um die 42 Euro. Egal, wann sie eben halt fahren."
So Birger Wolters vom Fahrgastverband Pro Bahn. Doch beim Hamburg-Köln-Express ist der Kunde weniger flexibel. Die Tickets sind an einen bestimmten Zug gebunden, dafür hat jeder Reisende einen festen Sitzplatz und erhält Verpflegung an Bord. Jürgen Kornmann, Sprecher der Deutschen Bahn:
"Wir sind von unseren bestehenden Angeboten durchaus überzeugt. Und begrüßen es, wenn die Kunden jetzt im Fernverkehr auch die Möglichkeit haben, hier zu vergleichen. Das heißt, bei der Deutschen Bahn gibt es erstmal keine Änderungen."
HKX scheut sich nicht, dem Traditionsunternehmen den Kampf anzusagen, will den 98-prozentigen Marktanteil der Deutschen Bahn in dieser Sparte aufbrechen.
Dabei verlief der Start für HKX alles andere als reibungslos: Ursprünglich war die Jungfernfahrt des Hamburg-Köln-Express für 2010 geplant, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Der Grund: Die Züge, die HKX auf der Strecke einsetzen will – 18 Wagen der österreichischen Staatsbahn ÖBB – stehen immer noch im polnischen Posen, um dort modernisiert zu werden. Erst 2013 ist mit der Fertigstellung und der Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt zu rechnen.
Deshalb hat HKX, hinter dem mehrheitlich der amerikanische Investor Railroad Development Company kurz RDC, steht, bei einem italienischen Bahnbetreiber sogenannte Rheingold-Waggons angemietet, die in den 70er-Jahren als Erste-Klasse-Abteilfahrzeuge der Deutschen Bahn im Einsatz waren. Da bis auf die Wagen alles einsatzbereit ist, habe sich HKX entschieden, heute und mit gemieteten Fahrzeugen an den Start zu gehen. Ob das Vorhaben auch wirtschaftlich trägt, bleibt abzuwarten. Denn die Verbindungen im Fernverkehr sind mit höheren Eigeninvestitionen verbunden, als im subventionierten Regionalverkehr. Die amerikanischen Geldgeber um den Hauptinvestor RDC, der in den USA eine Güterbahn betreibt, haben bislang rund 16 Millionen Euro in HKX investiert.
Das Unternehmen HKX ist der erste Wettbewerber, der gegen die Bahn auf einer Hauptstrecke im Fernverkehr antritt. Er braucht in der Regel rund vier Stunden und 22 Minuten und ist damit ähnlich schnell wie ein ICE der Deutschen Bahn. Die scheint kein Problem mit der Konkurrenz zu haben, wie Unternehmenssprecher Jürgen Kornmann gegenüber dem Deutschlandfunk erklärt:
"Für uns bei der Deutschen Bahn ist Wettbewerb bereits seit vielen Jahren der Regelfall. Im Regionalverkehr gibt es schon seit einigen Jahren private Wettbewerber und auch im Fernverkehr gibt es bereits seit einigen Jahren Konkurrenz. Das heißt wir sind Wettbewerb gewohnt und können gut damit umgehen."
Der neue private Zugbetreiber greift die Bahn jedoch auf einer ihrer Hauptstrecken an: HKX wird zunächst unter der Woche einmal täglich, am Wochenende drei Mal am Tag verkehren. Die Preise: Günstiger als beim Großkonkurrenten. Zwischen 20 und 60 Euro kostet ein Ticket.
"Daraus erwarten wir ja auch, dass Neukunden, dass preissensible Kunden erschlossen werden. Die vorher vielleicht abgeschreckt worden sind, mit der deutschen Bahn zu fahren. Bei Stammkunden ist es vielleicht weniger zu erwarten. Diejenigen, die mit einer Bahncard 50 unterwegs sind, bezahlen ja derzeit um die 42 Euro. Egal, wann sie eben halt fahren."
So Birger Wolters vom Fahrgastverband Pro Bahn. Doch beim Hamburg-Köln-Express ist der Kunde weniger flexibel. Die Tickets sind an einen bestimmten Zug gebunden, dafür hat jeder Reisende einen festen Sitzplatz und erhält Verpflegung an Bord. Jürgen Kornmann, Sprecher der Deutschen Bahn:
"Wir sind von unseren bestehenden Angeboten durchaus überzeugt. Und begrüßen es, wenn die Kunden jetzt im Fernverkehr auch die Möglichkeit haben, hier zu vergleichen. Das heißt, bei der Deutschen Bahn gibt es erstmal keine Änderungen."
HKX scheut sich nicht, dem Traditionsunternehmen den Kampf anzusagen, will den 98-prozentigen Marktanteil der Deutschen Bahn in dieser Sparte aufbrechen.
Dabei verlief der Start für HKX alles andere als reibungslos: Ursprünglich war die Jungfernfahrt des Hamburg-Köln-Express für 2010 geplant, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Der Grund: Die Züge, die HKX auf der Strecke einsetzen will – 18 Wagen der österreichischen Staatsbahn ÖBB – stehen immer noch im polnischen Posen, um dort modernisiert zu werden. Erst 2013 ist mit der Fertigstellung und der Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt zu rechnen.
Deshalb hat HKX, hinter dem mehrheitlich der amerikanische Investor Railroad Development Company kurz RDC, steht, bei einem italienischen Bahnbetreiber sogenannte Rheingold-Waggons angemietet, die in den 70er-Jahren als Erste-Klasse-Abteilfahrzeuge der Deutschen Bahn im Einsatz waren. Da bis auf die Wagen alles einsatzbereit ist, habe sich HKX entschieden, heute und mit gemieteten Fahrzeugen an den Start zu gehen. Ob das Vorhaben auch wirtschaftlich trägt, bleibt abzuwarten. Denn die Verbindungen im Fernverkehr sind mit höheren Eigeninvestitionen verbunden, als im subventionierten Regionalverkehr. Die amerikanischen Geldgeber um den Hauptinvestor RDC, der in den USA eine Güterbahn betreibt, haben bislang rund 16 Millionen Euro in HKX investiert.