
Konrad Rufus Müller gehört zu den herausragenden Porträtfotografen Deutschlands. Er fotografierte alle deutschen Regierungschefs, von Konrad Adenauer bis Olaf Scholz, die ersten drei Kanzler allerdings erst nach ihrer Amtszeit. Bis zuletzt machte er analoge Schwarz-Weiß-Bilder und prägte damit seinen eigenen Stil: Die Aufnahmen fokussieren stark auf das Gesicht der Porträtierten, wobei Müller gerne mit markanten Kontrasten arbeitete. Mehrfach begleitete er Spitzenpolitiker auf Wahlkampfreisen, Willy Brandt sogar während privater Aufenthalte mit seiner Frau Rut in Norwegen. Auch Helmut Kohl setzte er fotografisch über viele Jahre in Szene.
Nachlass mit 2.800 Fotos
Neben den deutschen Kanzlern porträtierte er auch ausländische Staatsmänner wie den französischen Präsidenten François Mitterrand und den ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el-Sadat. Seine Fotos fertigte und entwickelte er zeitlebens ohne Assistenten oder weitere Unterstützung von Angestellten. Müller hatte ein Studium an der Hochschule für bildende Künste abgebrochen und als Autodidakt Karriere als Fotograf gemacht. Sein Vermächtnis umfasst über 2.800 Bilder.
Diese Nachricht wurde am 26.11.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.