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Neuwahl zeichnet sich ab
So geht es weiter nach der Wahl in Griechenland

Der griechische Ministerpräsident will nach seinem gestrigen Wahlsieg Neuwahlen erwirken. Er werde keine Koalitionsregierung bilden und hoffe auf eine erneute Abstimmung am 25. Juni, sagte Mitsotakis bei einem Treffen mit Staatspräsidentin Sakellaropoulou in Athen.

23.05.2023
    Kyriakos Mitsotakis, griechischer Ministerpräsident und Vorsitzender der Nea Dimokratia, vor der Parteizentrale in Athen. Er steht erhöht und spricht zu zahlreichen Journalisten, die Kameras und Mikrofone auf ihn richten.
    Kyriakos Mitsotakis, griechischer Ministerpräsident und Vorsitzender der Nea Dimokratia, vor der Parteizentrale in Athen (Socrates Baltagiannis)
    Seine konservative Nea Dimokratia hatte 40,8 Prozent der Stimmen erhalten. Bei den nächsten Wahlen greift eine neue Regelung, die der stärksten Partei mindestens 20 zusätzliche Mandate verschafft.
    Mitsotakis' Hauptgegner, der frühere Premier Tsipras von der linksgerichteten Syriza, versprach Änderungen, um den bestmöglichen Wahlkampf zu liefern. Man werde bis zum nächsten Wahltermin kämpfen. Seine Partei war gestern um rund 11 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent abgestürzt.
    Den Sprung über die Drei-Prozent-Hürde ins Parlament schafften laut Hochrechnung auch die Kommunisten mit etwas mehr als 7 Prozent und die rechtspopulistische Elliniki Lysi mit 4,5 Prozent.

    Griechen müssen wohl noch einmal wählen

    Mitsotakis hatte zuvor bereits gesagt, der Ausgang der Wahl sei ein Mandat für eine starke Regierung. Der Sieg seiner Partei zeige, dass eine Ein-Parteien-Regierung der Nea Dimokratia die Zustimmung der Wähler habe. Damit deutete er an, dass er darauf setzt, in einem zweiten Durchgang die absolute Mehrheit im Parlament zu erreichen.
    Im Vorfeld war noch darüber spekuliert worden, dass bei einem engeren Wahlausgang die einst starke sozialistische Pasok-Partei den Ausschlag für eine Mehrheitsbildung mit der Nea Dimokratia oder der Syriza geben könnte. Insgesamt waren 36 Parteien zugelassen und knapp zehn Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung betrug laut AFP 60 Prozent.
    Diese Nachricht wurde am 22.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.