Konzertausschnitte und Feature-Wiederholungen statt aktueller Nachrichten. Der Streik hat dazu geführt, dass Millionen auf ihre gewohnten BBC-Sendungen in Rundfunk und Fernsehen verzichten mussten. Und obwohl die Gewerkschaften mit ähnlichen Maßnahmen drohen, schon in der nächsten Woche, bekunden Umfragen zufolge zwei von drei Briten Verständnis für die Streikenden, sorgen sich um die BBC, für viele fast schon eine Institution wie die Monarchie.
Die BBC tue weltweit mehr Gutes für Großbritannien als das Außen- oder das Verteidigungsministerium, so schwärmt der frühere Minister und Altlinke Tony Benn, mit seinen 80 Jahren noch nicht ganz so betagt wie die British Broadcasting Corporation. Benn, in jungen Jahren selbst für die BBC tätig, hat es sich nicht nehmen lassen, den Streikenden vor dem Fernsehzentrum im Westen Londons persönlich den Rücken zu stärken, bei ihrer Forderung, die geplanten Massenentlassungen – es soll insgesamt um mehr als 5000 Stellen gehen – zurückzunehmen.
Sie seien nicht gegen Veränderungen aber gegen Einschnitte, die die Programme schädigten und die die BBC entwerten würden für den Gebührenzahler, sagt Jeremy Dear von der britischen Journalistengewerkschaft. Knapp 3800 Stellen will die neue Führung des traditionsreichen Senders schon in den nächsten drei Jahren streichen, hinzu sollen Programm-Auslagerungen kommen – Einsparungen, die sich laut BBC-Generaldirektor Mark Thompson auf eine halbe Milliarde Euro im Jahren summieren, Geld, das er in ein verbessertes Programm investiert will.
Der Stellenabbau sei hart und schmerzlich für Kollegen – aber das sei der Preis, den die BBC zu zahlen habe, um ein zeitgemäßes Programm zu liefern So verteidigt der BBC-Chef sein Vorhaben, den Sender auf wie er sagt seine Kernkompetenz, Nachrichten und Unterhaltung, zurückzuführen. Allerdings sollen auch in der Nachrichtenabteilung 420 Stellen eingespart werden, auch der Fernsehkorrespondentenplatz in Berlin steht auf der Streichliste. Der Stellenabbau erfolgt zudem, nachdem der BBC Fehler in ihrer Irak-Berichterstattung angelastet worden sind, was zu einer heftigen Auseinandersetzung mit der Regierung geführt hatte. Sparprogramm und die Einrichtung eines so heißt es "unabhängigen" Kontrollgremiums – das sind offenbar die Zugeständnisse, mit denen die BBC-Führung die königliche Charta sichern will, die die Gebühreneinnahmen garantiert. Die soll im nächsten Frühling um weitere 10 Jahre verlängert werden, zum Leidwesen der Tory-Opposition, die mit einer Privatisierung liebäugelt.
Das Gebührensystem werde beibehalten, die BBC kontrolliere sich fast wie bisher weiterhin selbst, so beschwert sich John Witingdale von den Tories. Was ihm nicht weit genug geht, ist für Unterstützer des Senders allerdings schon ein Versuch der Regierung, mehr Einfluss auf die BBC zu nehmen, das Bemühen, einer so regierungskritischen Berichterstattung wie bei der Vorbereitung des Irak-Kriegs Grenzen zu setzen.
Dieses Sparprogramm stamme ja von der Regierung, nicht von BBC-Direktor Mark Thompson; die Regierung habe sich für mehr Privatisierung entschieden und schädige damit die BBC, meint Tony Benn, der Veteran. Eine Ansicht, die Zeitungen wie der Guardian so allerdings nicht teilen. Das regierungskritische Blatt sieht durchaus Einsparungsbedarf bei dem Sender, wundert sich aber, wie die BBC dabei vorgeht.
So sei es verrückt, wenn künftig nur noch ein Journalist aus Deutschland berichten solle für den angesehensten Nachrichtensender der Welt, schierer Wahnsinn, wenn die BBC gleichzeitig eineinhalb Millionen Euro für eine neue Wetterkarte ausgebe. Der Rat des Guardian: weitere Streiks absagen, sparen, aber über das Sparpaket noch einmal verhandeln, um die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens nicht aufs Spiel zu setzen.
Die BBC tue weltweit mehr Gutes für Großbritannien als das Außen- oder das Verteidigungsministerium, so schwärmt der frühere Minister und Altlinke Tony Benn, mit seinen 80 Jahren noch nicht ganz so betagt wie die British Broadcasting Corporation. Benn, in jungen Jahren selbst für die BBC tätig, hat es sich nicht nehmen lassen, den Streikenden vor dem Fernsehzentrum im Westen Londons persönlich den Rücken zu stärken, bei ihrer Forderung, die geplanten Massenentlassungen – es soll insgesamt um mehr als 5000 Stellen gehen – zurückzunehmen.
Sie seien nicht gegen Veränderungen aber gegen Einschnitte, die die Programme schädigten und die die BBC entwerten würden für den Gebührenzahler, sagt Jeremy Dear von der britischen Journalistengewerkschaft. Knapp 3800 Stellen will die neue Führung des traditionsreichen Senders schon in den nächsten drei Jahren streichen, hinzu sollen Programm-Auslagerungen kommen – Einsparungen, die sich laut BBC-Generaldirektor Mark Thompson auf eine halbe Milliarde Euro im Jahren summieren, Geld, das er in ein verbessertes Programm investiert will.
Der Stellenabbau sei hart und schmerzlich für Kollegen – aber das sei der Preis, den die BBC zu zahlen habe, um ein zeitgemäßes Programm zu liefern So verteidigt der BBC-Chef sein Vorhaben, den Sender auf wie er sagt seine Kernkompetenz, Nachrichten und Unterhaltung, zurückzuführen. Allerdings sollen auch in der Nachrichtenabteilung 420 Stellen eingespart werden, auch der Fernsehkorrespondentenplatz in Berlin steht auf der Streichliste. Der Stellenabbau erfolgt zudem, nachdem der BBC Fehler in ihrer Irak-Berichterstattung angelastet worden sind, was zu einer heftigen Auseinandersetzung mit der Regierung geführt hatte. Sparprogramm und die Einrichtung eines so heißt es "unabhängigen" Kontrollgremiums – das sind offenbar die Zugeständnisse, mit denen die BBC-Führung die königliche Charta sichern will, die die Gebühreneinnahmen garantiert. Die soll im nächsten Frühling um weitere 10 Jahre verlängert werden, zum Leidwesen der Tory-Opposition, die mit einer Privatisierung liebäugelt.
Das Gebührensystem werde beibehalten, die BBC kontrolliere sich fast wie bisher weiterhin selbst, so beschwert sich John Witingdale von den Tories. Was ihm nicht weit genug geht, ist für Unterstützer des Senders allerdings schon ein Versuch der Regierung, mehr Einfluss auf die BBC zu nehmen, das Bemühen, einer so regierungskritischen Berichterstattung wie bei der Vorbereitung des Irak-Kriegs Grenzen zu setzen.
Dieses Sparprogramm stamme ja von der Regierung, nicht von BBC-Direktor Mark Thompson; die Regierung habe sich für mehr Privatisierung entschieden und schädige damit die BBC, meint Tony Benn, der Veteran. Eine Ansicht, die Zeitungen wie der Guardian so allerdings nicht teilen. Das regierungskritische Blatt sieht durchaus Einsparungsbedarf bei dem Sender, wundert sich aber, wie die BBC dabei vorgeht.
So sei es verrückt, wenn künftig nur noch ein Journalist aus Deutschland berichten solle für den angesehensten Nachrichtensender der Welt, schierer Wahnsinn, wenn die BBC gleichzeitig eineinhalb Millionen Euro für eine neue Wetterkarte ausgebe. Der Rat des Guardian: weitere Streiks absagen, sparen, aber über das Sparpaket noch einmal verhandeln, um die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens nicht aufs Spiel zu setzen.