
Morgen früh bilden Mond, Spica und Venus ein nahezu gleichschenkliges Dreieck, bei dem Mond und Venus annähernd gleich weit von Spica entfernt stehen. Allerdings gilt dies nur für die irdische Perspektive. In Wirklichkeit sind die drei Eckpunkte sehr unterschiedlich weit von uns entfernt.
Am nächsten steht uns der Mond in knapp 380.000 Kilometern Abstand. Bis zur Venus sind es dagegen gut sechzig Millionen Kilometer – sie ist morgen fast 170-mal weiter entfernt als der Mond.
In einem Fernrohr zeigt sich Venus schon bei schwacher Vergrößerung als schmale Sichel. Als Planet, der innerhalb der Erdbahn um die Sonne zieht, zeigt die Venus Phasen wie der Mond.

Mal ist sie Sichel, wie jetzt, mal ist sie fast voll beleuchtet. Anders als die abnehmende Mondsichel über ihr nimmt die Venussichel derzeit aber zu.
Dagegen bleibt die Dritte im Bunde, Spica, selbst bei stärkster Vergrößerung punktförmig – und das, obwohl Spica rund 900-mal größer ist als Venus. Aber Spica ist eben auch viel weiter von uns entfernt – rund 260 Lichtjahre.
Über solche Distanzen zeigen auch noch so große Teleskope nicht mehr als einen bloßen Lichtpunkt – als selbst leuchtender Stern wäre Spica aber ohnehin keine Sichel.