Japan
Kontaminierte Fukushima-Erde zu Sitz von Regierungschef in Tokio geschafft

Dutzende Säcke mit schwach radioaktiver Erde, die nach der Atomkatastrophe von Fukushima in der Nähe des verunglückten Kraftwerks eingesammelt worden war, sind zum Amtssitz von Japans Regierungschef Ishiba transportiert worden. Mit der Aktion will die Regierung demonstrieren, dass die Erde ungefährlich ist.

    Säcke mit Erde werden in großen Rollcontainern transportiert. Die Arbeiter tragen Schutzkleidung mit Helm und Masken.
    Kontaminierte Erde wird in der Nähe des Amtssitzes von Premierminister Ishiba in Tokio abgeladen. (AFP / STR)
    Die Säcke mit der kontaminierten Erde wurden im Vorgarten von Ishibas Amtssitz mitten im Zentrum von Tokio von einem Lastwagen abgeladen. Laut Medienberichten soll sie in Blumenbeeten verstreut werden.
    Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden, es kam zur Kernschmelze. Kurz nach der Katastrophe war eine Schicht kontaminierten Bodens von weiten Landstrichen in der Region Fukushima abgekratzt worden. Eine riesige Menge Erde - rund 14 Millionen Kubikmeter - wird seitdem in Anlagen in der Nähe des Kernkraftwerks gelagert. Sie soll bis 2045 auf andere Landesteile verteilt werden, aber kaum jemand will die Erde haben. Der Großteil der gelagerten Erde enthält laut Regierung geringe Strahlungswerte. Diese seien höchstens so hoch wie in etwa die Belastung durch eine Röntgenuntersuchung pro Jahr.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.