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Jüdischsein
Dieses Gefühl, auf dem Koffer zu sitzen

Viele Juden kamen vor 20, 30 Jahren als Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Deutschland. Antisemitismus hat sie geprägt, deswegen gehen sie auch hier nicht offen mit ihrer Religion um. Denn die Angst bleibt, erst recht nach dem 7. Oktober.

Meyer, Luisa |
Blick auf das Deportationsmahnmal Putlitzbrücke über dem Güterbahnhof Moabit am 85. Jahrestag der Pogromnacht. Von den Gleisen des Güterbahnhofs wurden jüdische Bürger in Konzentrationslager deportiert. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten die Nazis deutschlandweit Synagogen nieder, misshandelten Jüdinnen und Juden, verwüsteten ihre Wohnungen und Geschäfte. Die Pogromnacht war der Auftakt für die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus.
Über Angst vor Anfeindungen und dem Gefühl von Schutzlosigkeit berichtet eine Kontingentgeflüchtete. Sie habe gehofft, dass das Gefühl bei ihren Kindern verschwindet, aber das sei nicht so. (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)