Mit der Neuordnung der Geschäftsbereiche und der Unterzeichnung des Zukunftsvertrages mit der IG Metall seien alle Voraussetzungen geschaffen, um den Konzern in der Branchenkrise zu stabilisieren, teilte Salzgitter mit. Das Programm diene zugleich der Absicherung der Eigenständigkeit des Unternehmens und dem Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze.
Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern wird kleiner und schlanker. Wahrscheinlich werden 1.500 von 23.000 Vollzeitstellen abgebaut. Damit nicht nur die Arbeiter betroffen sind, wird auch der Vorstand auf drei Mitglieder halbiert. Der Aufsichtsrat hat heute den Vorstand ermächtigt, das Reorganisationsprojekt "Salzgitter AG 2015" zügig umzusetzen. Es gilt von Januar 2014 an. Analysten trauen den Plänen. Björn Voss etwa von M.M. Warburg aus Hamburg:
"Das Restrukturierungsprogramm Salzgitter 2015 ist die Antwort von Salzgitter auf die Strukturkrise. Die wird die Strukturkrise nicht gänzlich heilen können. Aber zumindest Salzgitter wetterfest machen, um diese Strukturkrise zu überstehen."
Es knirscht bei Salzgitter an vielen Stellen: Für Pipelinerohre kommen kaum Aufträge herein, die nahtlosen Großrohre, die Salzgitter vom einstigen Mannesmannkonzern übernommen hatte, will im Moment keiner haben. Auch die Nachfrage nach Stahl aus der französischen Autoindustrie springt nicht an. Vielmehr spürt Salzgitter, dass in ganz Südeuropa die Bauindustrie zum Erliegen gekommen ist. Stahlträger und andere Langstahlprodukte bleiben bei einer Tochtergesellschaft in Peine auf Halde liegen. Udo Meyer, der dortige Betriebsrat, sagte dem NDR:
"Wir produzieren für die Bauindustrie und Hallenbau. Und im Augenblick durch die Wirtschaftskrise in Europa und auch die Infrastrukturkrise, weil die öffentlichen Haushalte nicht mehr investieren, trofft das vor allen Dingen den Trägerbau."
Der Vorstandsvorsitzende Heinz Jörg Fuhrmann nutzte die schlechte Lage, um auch noch die Energiewende für die Misere verantwortlich zu machen. Fuhrmann im Sommer auf dem Berliner Stahldialog:
"Wenn man den Branchen, die energieintensiv sind, die stromintensiv sind, ein Großteil der Kosten der Energiewende aufbürdet, sie damit im internationalen Wettbewerb im Regen stehen lässt, dann werden auch die Beschäftigten dieser Branche und ihre Zulieferer ihre Stromrechnung nicht mehr selber zahlen können, sondern dann wird das über das Hartz-4-Konto gehen."
Davon ist in den Umstrukturierungsplänen heute nicht mehr die Rede. In Peine werden vermutlich 300 der insgesamt 1.500 Stellen abgebaut oder verlagert. Alle Konzerngesellschaften werden organisatorisch fünf Geschäftsbereichen zugeordnet: Flachstahl, Grobblech, Energie, Handel und Technologie. Das soll für mehr Effizienz und vor allem für mehr Kundennähe sorgen. Die Zahl der Vorstände wird auf drei reduziert: den Vorstandsvorsitzenden, den Finanzvorstand und den Arbeitsdirektor. Warburg-Analyst Voss gibt Salzgitter eine Chance:
"Grundsätzlich halten wir neben dem Stellenabbau auch die anderen Maßnahmen - wie beispielsweise effizientere Produktionsanlagen, Einsparungen auf der Kostenseite – durchaus für geeignet, hier die Verlustsituation zu reduzieren."
Insgesamt soll das Programm jährliche Einsparungen von 200 Millionen Euro bringen. In diesem Jahr erwartet Salzgitter Verluste von 400 Millionen Euro – ohne die Kosten des Umstrukturierungsprogramms.
Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern wird kleiner und schlanker. Wahrscheinlich werden 1.500 von 23.000 Vollzeitstellen abgebaut. Damit nicht nur die Arbeiter betroffen sind, wird auch der Vorstand auf drei Mitglieder halbiert. Der Aufsichtsrat hat heute den Vorstand ermächtigt, das Reorganisationsprojekt "Salzgitter AG 2015" zügig umzusetzen. Es gilt von Januar 2014 an. Analysten trauen den Plänen. Björn Voss etwa von M.M. Warburg aus Hamburg:
"Das Restrukturierungsprogramm Salzgitter 2015 ist die Antwort von Salzgitter auf die Strukturkrise. Die wird die Strukturkrise nicht gänzlich heilen können. Aber zumindest Salzgitter wetterfest machen, um diese Strukturkrise zu überstehen."
Es knirscht bei Salzgitter an vielen Stellen: Für Pipelinerohre kommen kaum Aufträge herein, die nahtlosen Großrohre, die Salzgitter vom einstigen Mannesmannkonzern übernommen hatte, will im Moment keiner haben. Auch die Nachfrage nach Stahl aus der französischen Autoindustrie springt nicht an. Vielmehr spürt Salzgitter, dass in ganz Südeuropa die Bauindustrie zum Erliegen gekommen ist. Stahlträger und andere Langstahlprodukte bleiben bei einer Tochtergesellschaft in Peine auf Halde liegen. Udo Meyer, der dortige Betriebsrat, sagte dem NDR:
"Wir produzieren für die Bauindustrie und Hallenbau. Und im Augenblick durch die Wirtschaftskrise in Europa und auch die Infrastrukturkrise, weil die öffentlichen Haushalte nicht mehr investieren, trofft das vor allen Dingen den Trägerbau."
Der Vorstandsvorsitzende Heinz Jörg Fuhrmann nutzte die schlechte Lage, um auch noch die Energiewende für die Misere verantwortlich zu machen. Fuhrmann im Sommer auf dem Berliner Stahldialog:
"Wenn man den Branchen, die energieintensiv sind, die stromintensiv sind, ein Großteil der Kosten der Energiewende aufbürdet, sie damit im internationalen Wettbewerb im Regen stehen lässt, dann werden auch die Beschäftigten dieser Branche und ihre Zulieferer ihre Stromrechnung nicht mehr selber zahlen können, sondern dann wird das über das Hartz-4-Konto gehen."
Davon ist in den Umstrukturierungsplänen heute nicht mehr die Rede. In Peine werden vermutlich 300 der insgesamt 1.500 Stellen abgebaut oder verlagert. Alle Konzerngesellschaften werden organisatorisch fünf Geschäftsbereichen zugeordnet: Flachstahl, Grobblech, Energie, Handel und Technologie. Das soll für mehr Effizienz und vor allem für mehr Kundennähe sorgen. Die Zahl der Vorstände wird auf drei reduziert: den Vorstandsvorsitzenden, den Finanzvorstand und den Arbeitsdirektor. Warburg-Analyst Voss gibt Salzgitter eine Chance:
"Grundsätzlich halten wir neben dem Stellenabbau auch die anderen Maßnahmen - wie beispielsweise effizientere Produktionsanlagen, Einsparungen auf der Kostenseite – durchaus für geeignet, hier die Verlustsituation zu reduzieren."
Insgesamt soll das Programm jährliche Einsparungen von 200 Millionen Euro bringen. In diesem Jahr erwartet Salzgitter Verluste von 400 Millionen Euro – ohne die Kosten des Umstrukturierungsprogramms.