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Koordinaten am Himmel

Um die Positionen der einzelnen Objekte am Himmel beschreiben zu können, gibt es - genau wie auf der Erde - Koordinaten. Dabei wird zwischen verschiedenen Systemen unterschieden.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Nur auf den jeweiligen Beobachter bezogen sind Angaben zur Richtung und Höhe eines Sterns. Sie werden in der Regel in Winkelgrad gemessen: Die Höhe eines Gestirns ergibt sich aus dem Winkel zwischen Gestirn und Horizont. Sie kann maximal 90 Grad betragen, wenn der Stern gerade genau im Zenit steht. Die Richtung – auch Azimut genannt – wird von Norden über Osten, Süden und Westen zurück zum Nordpunkt zu 360 Grad gezählt. So hat die Sonne zum wahren Mittag, wenn sie genau im Süden steht, einen Azimutwinkel von 180 Grad.

    Weil sich die Erde unter dem Himmel dreht, verändern sich Azimut- und Höhenwinkel ständig mit der Zeit. Deshalb kennen die Astronomen noch ein zweites Koordinatensystem, das gleichsam am Himmel verankert ist und sich mit dreht.

    Dazu werden die beiden Pole der Erde ebenso wie der Erdäquator an den Himmel projiziert, sodass der Himmelsnordpol genau über dem geographischen Nordpol liegt, entsprechend der Südpol. Der Himmelsäquator verläuft genau über dem irdischen Äquator. Die Astronomen sprechen aber nicht von himmlischer Länge und himmlischer Breite, sondern von Rektaszension und Deklination eines Gestirns.

    Es gibt – wie auf der Erde – einen Nullpunkt der Längenzählung: Die Rolle des Greenwicher Längengrades übernimmt am Himmel der Frühlingspunkt, den die Sonne alljährlich am Frühlingsanfang erreicht.