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Kopf oder Zahl

Das vertraute Mondgesicht, das uns auch in den kommenden Vollmondnächten bei klarem Himmel wieder entgegen lacht, verrät den Forschern einiges über die Vergangenheit des Systems Erde-Mond.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Schon seit Längerem ist bekannt, dass der Mond nicht exakt kugelförmig ist. Er erscheint vielmehr ein wenig in die Länge gezogen. Dabei zeigt die Längsachse etwa in Richtung Erde.

    Genauere Betrachtungen amerikanischer und israelischer Forscher ergaben nun, dass der Mond uns eigentlich seine Rückseite zuwenden müsste.

    Weil die Gebirge auf der Rückseite des Mondes höher sind als auf der uns zugewandten Seite, wäre die umgekehrte Ausrichtung des Erdtrabanten energetisch günstiger. Dann nämlich würde die schwerere Mondseite in Richtung Erde zeigen.

    Dass uns der Mond aber die unter energetischen Gesichtspunkten falsche Seite zuwendet, muss einen Grund haben. Wie die Forscher auch herausgefunden haben, spielte hierbei offenbar die Abbremsung der Mondrotation eine wichtige Rolle.

    Ursprünglich war der Erdtrabant wesentlich näher an der Erde und drehte sich damals auch deutlich schneller um seine eigene Achse als heute. Zumindest scheint die derzeitige Abbremsrate der Mondrotation unseren Blick auf das Mondgesicht gegenüber einer Ansicht der Rückseite deutlich zu bevorzugen.

    Wäre die Monddrehung dagegen früher deutlich schneller abgebremst worden als heute, so wären beide Anblicke des Mondes gleich wahrscheinlich geblieben. Dann hätte der Zufall die Auswahl zwischen Gesicht und Rückseite des Mondes getroffen, und Sie würden in diesen Nächten vielleicht die vertraute Rückseite des Mondes bewundern können.

    Pressemitteilung des California Institute of Technology

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