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Kopf und Schwanz der Schlange

Nur eines der insgesamt 88 offiziellen Sternbilder am Himmel ist zweigeteilt: Die Schlange, deren rechter Teil mit dem Schlangenkopf derzeit um Mitternacht im Süden zu finden ist.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Ursprünglich wurde die Schlange als Teil des Sternbilds Schlangenträger angesehen, einer mächtigen Figur am frühsommerlichen Himmel, die an Asklepios, den griechischen Gott der Heilkunst, erinnern soll. Asklepios, bei uns besser als Äskulap bekannt, war von dem Fabelwesen Cheiron, einem Pferdemenschen oder Zentauren, in der Heilkunst unterrichtet worden.

    Die Schlange – vom Schlangenträger gebändigt und unschädlich gemacht – gilt zum einen als Symbol aller griechischen Erdgottheiten. Sie kann zugleich aber auch als Zeichen seiner Macht gegenüber den krank machenden und todbringenden Giften der Natur angesehen werden. Noch heute schmückt die Schlange daher das Emblem der Apotheker.

    Am Himmel sind beide Teile der Schlange nicht sehr auffällig. Den Kopf mit dem geöffneten Schlangenmaul erkennt man noch am leichtesten. Das kleine, gleichschenklige Sternendreieck ist unterhalb vom Sternbild Nördliche Krone zu finden – etwa auf gleicher Höhe wie weiter rechts der orangegelbe Arktur.

    Etwas näher zum Horizont steht der hellste Stern der Schlange, Unuk-al-hai. Der aus dem Arabischen übernommene Name bedeutet so viel wie Hals der Schlange. Unuk-al-hai steht etwa 73 Lichtjahre entfernt und leuchtet in Wirklichkeit etwa 70-mal so hell wie die Sonne.

    Suchen Sie den Hauptstern der Schlange heute Abend gegen Mitternacht halbhoch im Süden.


    Das Sternbild Schlange

    Zur Mythologie des Sternbilds