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Kopfstand beim Kreuz des Südens

In den nächsten Wochen oder Monaten reisen sicher manche Richtung Äquator oder vielleicht sogar auf die Südhalbkugel der Erde. Viele freuen sich dabei auf den vermeintlich besonders schönen Sternenhimmel.

Von Dirk Lorenzen |
    Tatsächlich sollte man schon mindestens bis zum südlichen Wendekreis reisen, also etwa auf die Breite von Sao Paulo oder Windhoek, um die hellsten Bereiche unserer Heimatgalaxie voll zu genießen

    Dort steht das Zentrum der Milchstraße nach Mitternacht senkrecht über dem Betrachter. Mit etwas Glück bekommt man auch die beiden Magellanschen Wolken zu sehen, die kleinen Begleiter unserer Galaxis.

    Legendär ist natürlich das Kreuz des Südens. Es steht jetzt abends hoch am Himmel. Vier fast gleich helle Sterne zeichnen das schiefe Kreuz. Knapp rechts unterhalb des Schnittpunktes der beiden Balken leuchtet ein deutlich schwächerer Stern.

    Ein gutes Stück links des Kreuzes fallen zwei strahlend helle Sterne auf, die wie ein großer Zeiger auf das Kreuz weisen. Mit ihrer Hilfe lässt sich das berühmteste Sternbild des Südhimmels problemlos identifizieren. Das Kreuz und die Zeigersterne sind selbst im Lichtermeer der Großstädte zu erkennen.

    Doch viele Menschen sind etwas enttäuscht, wenn sie das Kreuz des Südens zum ersten Mal sehen. Es ist so klein, dass es bei ausgestrecktem Arm hinter eine Handfläche passt.

    Auch auf der Südhalbkugel muss man auf die vertrauten Sterne des Nordens nicht verzichten. Im Laufe der Nacht ziehen Löwe, Rinderhirte, Großer Wagen, Herkules und Leier über den Himmel. Doch sehen sie ungewohnt aus: Denn sie stehen fast auf dem Kopf. Andere Länder - andere Sichten.

    Informationen zum Sternenhimmel der Südhalbkugel mit einigen Karten

    Einführung in die Himmelsbeobachtung auf der Südhalbkugel