Das Inselinnere Siziliens ist durchzogen von Hügelketten und Bergen. Zwischen den gepflügten nackten Ackerflächen, die auf die Weizenaussaat warten, liegen Brachflächen und einige verlassene Gehöfte. Die Menschen wollen lieber in Catania oder Palermo im Büro oder in der Fabrik arbeiten. Dabei sind die Aussichten auf eine reguläre Beschäftigung auch dort schlecht.
Den festen Arbeitsplatz gibt es nicht mehr. Alle wollen im Büro arbeiten. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wir müssen uns klar werden, was wir an unserem Land haben. Bei uns gibt es praktisch nur Landwirtschaft und deshalb müssen wir alle Kräfte darauf konzentrieren, die Landwirtschaft zu entwickeln. Anfangen müssen wir mit der Infrastruktur, die ausgebaut werden muss. Die Infrastruktur ist sehr wichtig.
Gaetano Grasso berät die Bauern in der Umgebung seines Heimatstädtchens Aidone und führt selbst einen Hof. Aidone hatte einmal 15.000 Einwohner, heute sind es noch etwa die Hälfte, Tendenz weiter fallend. Damit in Zukunft nicht mehr so viele Jugendliche der Heimat den Rücken kehren, setzt er auf die Agenda 2000. Schließlich will dieses EU-Papier der Bevölkerung in strukturschwachen ländlichen Regionen neue Perspektiven bieten. Die Höfe werden aufgegeben, weil sie wenig einbringen, das Problem sind die niedrigen Erzeugerpreise.
Wer nach dem Zweiten Weltkrieg drei Hektar Land hatte, bekam seine Familie satt. Wer heute dagegen 30 Hektar Land bewirtschaftet, muss sich schon sehr geschickt anstellen, um überhaupt über die Runden zu kommen. So haben sich die Zeiten geändert.
Bei der Vermarktung der traditionellen Produkte helfen nur gemeinsame Strategien der Erzeuger. Von der Notwendigkeit solcher Zusammenschlüsse lassen sich die Bauern indes nur schwer überzeugen, es herrscht großes Misstrauen untereinander. Die jahrhundertelang feudalen Besitzverhältnisse auf dem Lande, die die Bauern bis aufs Äußerste auspressten, prägen die Mentalität bis heute. Diese Erfahrung macht Gaetano Grasso immer wieder (30s):
Es gibt praktisch keine Zusammenschlüsse, weil hier großes Misstrauen untereinander herrscht. Dabei sind Zusammenschlüsse der einzige Weg, um einen besseren Preis auf dem Markt zu erkämpfen. Ein Markt, der heutzutage von wenigen Personen beherrscht wird. Ein oligarchischer Markt.
Die neuen Impulse von der EU waren in Sizilien wirksam wie in kaum einer anderen Region. Die traditionelle Landwirtschaft, wurde hier nie in großem Stil industrialisiert und hatte wenig Mühe, sich als biologische Landwirtschaft zertifizieren zu lassen. Dafür gibt es Fördergelder aus Brüssel. Noch immer sind diese Subventionen für viele die Haupteinnahmequelle - denn die erzielten Preise reichen gerade, die Kosten zu decken.
Währenddessen läuft den sizilianischen Bauern die Zeit davon. Denn künftig werden die EU-Beitrittskandidaten bei der Vergabe von Fördergeldern bevorzugt. Dem sieht auch der Landwirt Rocco Parisi, ebenfalls aus Aidone, mit gemischten Gefühlen entgegen:
Wir in Sizilien und Italien überhaupt, die wir der EU angehören, werden mit dem Beitritt weiterer Staaten, die sich in noch viel schwierigerer Lage befinden, nicht mehr länger im Zentrum der Bemühungen Brüssels stehen. Dann müssen wir alles aus eigener Kraft schaffen und das können nur Betriebe, die sich gut auf diese Situation vorbereitet haben.
Alle anderen können nur hoffen, dass der grüne Landwirtschaftsminister Alfonso Pecoraro-Scanio die Bauern im äußersten Süden Italiens nicht vergisst. Straßen müssen gebaut und instandgesetzt, der Zugang zu Bewässerungssystemen effizient organisiert werden. Vor allem aber braucht die neue Generation der Landwirte eine bessere Ausbildung, damit sie im internationalen Wettbewerb eine Chance hat.
Den festen Arbeitsplatz gibt es nicht mehr. Alle wollen im Büro arbeiten. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wir müssen uns klar werden, was wir an unserem Land haben. Bei uns gibt es praktisch nur Landwirtschaft und deshalb müssen wir alle Kräfte darauf konzentrieren, die Landwirtschaft zu entwickeln. Anfangen müssen wir mit der Infrastruktur, die ausgebaut werden muss. Die Infrastruktur ist sehr wichtig.
Gaetano Grasso berät die Bauern in der Umgebung seines Heimatstädtchens Aidone und führt selbst einen Hof. Aidone hatte einmal 15.000 Einwohner, heute sind es noch etwa die Hälfte, Tendenz weiter fallend. Damit in Zukunft nicht mehr so viele Jugendliche der Heimat den Rücken kehren, setzt er auf die Agenda 2000. Schließlich will dieses EU-Papier der Bevölkerung in strukturschwachen ländlichen Regionen neue Perspektiven bieten. Die Höfe werden aufgegeben, weil sie wenig einbringen, das Problem sind die niedrigen Erzeugerpreise.
Wer nach dem Zweiten Weltkrieg drei Hektar Land hatte, bekam seine Familie satt. Wer heute dagegen 30 Hektar Land bewirtschaftet, muss sich schon sehr geschickt anstellen, um überhaupt über die Runden zu kommen. So haben sich die Zeiten geändert.
Bei der Vermarktung der traditionellen Produkte helfen nur gemeinsame Strategien der Erzeuger. Von der Notwendigkeit solcher Zusammenschlüsse lassen sich die Bauern indes nur schwer überzeugen, es herrscht großes Misstrauen untereinander. Die jahrhundertelang feudalen Besitzverhältnisse auf dem Lande, die die Bauern bis aufs Äußerste auspressten, prägen die Mentalität bis heute. Diese Erfahrung macht Gaetano Grasso immer wieder (30s):
Es gibt praktisch keine Zusammenschlüsse, weil hier großes Misstrauen untereinander herrscht. Dabei sind Zusammenschlüsse der einzige Weg, um einen besseren Preis auf dem Markt zu erkämpfen. Ein Markt, der heutzutage von wenigen Personen beherrscht wird. Ein oligarchischer Markt.
Die neuen Impulse von der EU waren in Sizilien wirksam wie in kaum einer anderen Region. Die traditionelle Landwirtschaft, wurde hier nie in großem Stil industrialisiert und hatte wenig Mühe, sich als biologische Landwirtschaft zertifizieren zu lassen. Dafür gibt es Fördergelder aus Brüssel. Noch immer sind diese Subventionen für viele die Haupteinnahmequelle - denn die erzielten Preise reichen gerade, die Kosten zu decken.
Währenddessen läuft den sizilianischen Bauern die Zeit davon. Denn künftig werden die EU-Beitrittskandidaten bei der Vergabe von Fördergeldern bevorzugt. Dem sieht auch der Landwirt Rocco Parisi, ebenfalls aus Aidone, mit gemischten Gefühlen entgegen:
Wir in Sizilien und Italien überhaupt, die wir der EU angehören, werden mit dem Beitritt weiterer Staaten, die sich in noch viel schwierigerer Lage befinden, nicht mehr länger im Zentrum der Bemühungen Brüssels stehen. Dann müssen wir alles aus eigener Kraft schaffen und das können nur Betriebe, die sich gut auf diese Situation vorbereitet haben.
Alle anderen können nur hoffen, dass der grüne Landwirtschaftsminister Alfonso Pecoraro-Scanio die Bauern im äußersten Süden Italiens nicht vergisst. Straßen müssen gebaut und instandgesetzt, der Zugang zu Bewässerungssystemen effizient organisiert werden. Vor allem aber braucht die neue Generation der Landwirte eine bessere Ausbildung, damit sie im internationalen Wettbewerb eine Chance hat.