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Korruptionsskandal in Belgien
Erster Spieler in Haft

Der Betrugsskandal im belgischen Fußball weitet sich aus. Jetzt ist erstmals ein Spieler verhaftet worden. Ein tunesischer Profi soll an Manipulationen für seinen ehemaligen Klub beteiligt gewesen sein.

Von Arne Lichtenberg | 24.10.2018
    Ein kleiner Fußball liegt auf einem Monopoly-Spielbrett.
    Der belgische Fußball wird von einem Korruptionsskandal durchschüttelt (imago/Gerhard Leber)
    Fabien Camus steht im Verdacht der Geldwäsche und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Der tunesische Ex-Nationalspieler ist der zehnte Beschuldigte der im Zuge des Korruptionsskandals in Haft sitzt. Zuletzt war der Mittelfeldspieler beim KV Mechelen unter Vertrag – derzeit ist er vereinslos.
    Mechelen steht im Mittelpunkt des Skandals. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll der Klub versucht haben, seinen Abstieg durch Spielmanipulationen zu vermeiden. Am Ende stieg der ehemalige Europacup-Gewinner dennoch ab.
    Insgesamt Anklage gegen 20 Personen
    Vor Camus war bereits ein Spieler vom Zweitligisten OH Leuven festgenommen worden, dieser wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder aus der Untersuchungshaft entlassen.
    Der Skandal war durch eine Razzia bei sechs belgischen Erstligisten sowie Durchsuchungen in weiteren europäischen Ländern publik geworden. Insgesamt wurde gegen 20 Personen Anklage erhoben. Zu den Beschuldigten gehören auch der kroatische Coach Ivan Leko von Meister FC Brügge, dem Gegner von Borussia Dortmund in der Champions League.