Wolfgang Friedmann, 58 Jahre alt und bislang langzeitarbeitslos, klappt einen riesigen Metallkoffer auf: Darin unter anderem Steckdosenleisten, mit dem Standby-Geräte durch einen Schalterdruck vom Netz getrennt werden können, 11-Watt-Energiesparbirnen, ein Messgerät für den Stromverbrauch. Auf einem Monitor führt Friedmann Ratsuchenden vor, wie viel sie sparen, wenn sie in ihrem Haushalt alle konventionellen Glühbirnen austauschen: etwa 80 Prozent des Stomverbrauchs für Beleuchtung. Friedmann beugt sich über den Koffer und kramt nach einem Tütchen mit einem daumennagelgroßen siebartigen Aufsatz:
" Und zwar werden die vorne am Wasserhahn in den Auslauf geschraubt, die drosseln den Wasserdurchfluss. Die führen dem Wasser zusätzlich Sauerstoff zu und drosseln den Wasserdruck. Wie ein Brauseffekt, aber durch diesen Rückstau habe ich einen Spareffekt."
Von knapp 50 Euro pro Haushalt und Jahr, wenn man die so genannten Perlstrahler an alle Wasserhähnen schraubt und zusätzlich einen wassersparenden Duschkopf anbringt. Zweihundert einkommensschwache Haushalte in Frankfurt bekommen das Energiespar-Starterpaket mit Steckdosenleiste, Leuchten, Perlatoren und Sparbrause kostenlos. Familien, die von Harzt IV leben müssen, denken meistens nicht daran, dass 60 Watt-Birnen, alte Duschköpfe mit 20 l Wasser Durchfluss pro Minute und die Stand-By-Schaltung des Fernsehers Geldfresser sind. Energiesparen ist für diese Haushalte kein vorrangiges Anliegen, hat Cariteam-Projektleiterin Bettina Sickenberger in den ersten Beratungen erfahren.
" Weil andere Probleme wie mangelndes Geld, beziehungsweise die Frage, was koche ich morgen, schwieriger ist zu beantworten. Wenn man's aber erst mal in die Haushalte reingetragen hat, sind die Leute auch bereit und sagen, "oh das habe ich ja noch gar nicht gewusst, wenn ich mir das recht überlege, ist das eine gute Sache." Es muss aber erst mal das Interesse dafür geweckt werden."
Für die 33 Familien, die bislang die Beratung in Anspruch genommen haben, zahlt sich das Projekt schon aus, sie sparen durchschnittlich 150 Euro pro Haushalt und Jahr. Und wenn sie wie vom Energieberater empfohlen die Heizungen freimachen von Vorhängen und Verkleidungen, wenn Sie beim Lüften vom stundenlangen Fensterkippen bei aufgedrehten Heizkörpern auf kurzes Fenster-Aufreißen, also Stoßlüftung, umstellen, hat auch die Stadt Frankfurt etwas davon. Umweltdezernentin Manuela Rottmann:
" Die Stadt Frankfurt finanziert ja für die Empfänger von Arbeitslosengeld II auch die Heizkosten, insofern hat die Stadt Frankfurt ein eigenes Interesse daran, dass diese möglichst gering sind. Ansonsten bringt es für die Stadt Frankfurt vor allem die Perspektive auf CO2-Einsparung. Wir wollen ja unseren CO2-Ausstoß um 10 Prozent alle fünf Jahre senken, und dazu gehört natürlich auch das Potential in den privaten Haushalten."
Um wie viel der Kohlendioxid-Ausstoß durch Verhaltensänderung und Einbau der 70 Euro teuren Strom- und Wassersparutensilien sinkt, auch das haben die ersten 33 Haushalte vorgeführt:
" Pro Jahr ungefähr im Bereich von einer halben Tonne CO2 pro Person, das ist schon ordentlich. Insgesamt stößt die Stadt Frankfurt im Jahr 9 Millionen Tonnen CO2 aus. Und wenn wir davon ausgehen, dass wir viele Haushalte haben, die dieses Angebot in Anspruch nehmen, dann ist das schon ein relevanter Beitrag."
Weil die 12 arbeitslosen Energieberater nach 6-wöchiger Schulung als "training on the job" auch Kindergärten und Krankenhäuser der Caritas auf Sparreserven durchforstet hat, profitiert auch der Projektträger. Wolfgang Friedmann und seine 11 Kollegen - alle aus handwerklichen und technischen Berufen - arbeiten je nach Alter zwischen 9 Monaten und drei Jahren als Minijob-Energieberater. Danach hoffen sie auf einen Arbeitsplatz. Zum Beispiel würden sie als Hausmeister Mietern und Eigentümern gern helfen, hohe Energiekosten herunterzufahren.
" Und zwar werden die vorne am Wasserhahn in den Auslauf geschraubt, die drosseln den Wasserdurchfluss. Die führen dem Wasser zusätzlich Sauerstoff zu und drosseln den Wasserdruck. Wie ein Brauseffekt, aber durch diesen Rückstau habe ich einen Spareffekt."
Von knapp 50 Euro pro Haushalt und Jahr, wenn man die so genannten Perlstrahler an alle Wasserhähnen schraubt und zusätzlich einen wassersparenden Duschkopf anbringt. Zweihundert einkommensschwache Haushalte in Frankfurt bekommen das Energiespar-Starterpaket mit Steckdosenleiste, Leuchten, Perlatoren und Sparbrause kostenlos. Familien, die von Harzt IV leben müssen, denken meistens nicht daran, dass 60 Watt-Birnen, alte Duschköpfe mit 20 l Wasser Durchfluss pro Minute und die Stand-By-Schaltung des Fernsehers Geldfresser sind. Energiesparen ist für diese Haushalte kein vorrangiges Anliegen, hat Cariteam-Projektleiterin Bettina Sickenberger in den ersten Beratungen erfahren.
" Weil andere Probleme wie mangelndes Geld, beziehungsweise die Frage, was koche ich morgen, schwieriger ist zu beantworten. Wenn man's aber erst mal in die Haushalte reingetragen hat, sind die Leute auch bereit und sagen, "oh das habe ich ja noch gar nicht gewusst, wenn ich mir das recht überlege, ist das eine gute Sache." Es muss aber erst mal das Interesse dafür geweckt werden."
Für die 33 Familien, die bislang die Beratung in Anspruch genommen haben, zahlt sich das Projekt schon aus, sie sparen durchschnittlich 150 Euro pro Haushalt und Jahr. Und wenn sie wie vom Energieberater empfohlen die Heizungen freimachen von Vorhängen und Verkleidungen, wenn Sie beim Lüften vom stundenlangen Fensterkippen bei aufgedrehten Heizkörpern auf kurzes Fenster-Aufreißen, also Stoßlüftung, umstellen, hat auch die Stadt Frankfurt etwas davon. Umweltdezernentin Manuela Rottmann:
" Die Stadt Frankfurt finanziert ja für die Empfänger von Arbeitslosengeld II auch die Heizkosten, insofern hat die Stadt Frankfurt ein eigenes Interesse daran, dass diese möglichst gering sind. Ansonsten bringt es für die Stadt Frankfurt vor allem die Perspektive auf CO2-Einsparung. Wir wollen ja unseren CO2-Ausstoß um 10 Prozent alle fünf Jahre senken, und dazu gehört natürlich auch das Potential in den privaten Haushalten."
Um wie viel der Kohlendioxid-Ausstoß durch Verhaltensänderung und Einbau der 70 Euro teuren Strom- und Wassersparutensilien sinkt, auch das haben die ersten 33 Haushalte vorgeführt:
" Pro Jahr ungefähr im Bereich von einer halben Tonne CO2 pro Person, das ist schon ordentlich. Insgesamt stößt die Stadt Frankfurt im Jahr 9 Millionen Tonnen CO2 aus. Und wenn wir davon ausgehen, dass wir viele Haushalte haben, die dieses Angebot in Anspruch nehmen, dann ist das schon ein relevanter Beitrag."
Weil die 12 arbeitslosen Energieberater nach 6-wöchiger Schulung als "training on the job" auch Kindergärten und Krankenhäuser der Caritas auf Sparreserven durchforstet hat, profitiert auch der Projektträger. Wolfgang Friedmann und seine 11 Kollegen - alle aus handwerklichen und technischen Berufen - arbeiten je nach Alter zwischen 9 Monaten und drei Jahren als Minijob-Energieberater. Danach hoffen sie auf einen Arbeitsplatz. Zum Beispiel würden sie als Hausmeister Mietern und Eigentümern gern helfen, hohe Energiekosten herunterzufahren.