Lebensmittelkontrolleure sind als Fleischmarktmeister, Brotwieger und Kornmesser seit dem Mittelalter bekannt, bald mit Unterstützung der Tiermediziner, eines Berufsstandes, der sich vor 250 Jahren um die Gesundheit der Militärpferde zu kümmern hatte. Heute sorgen Tiermediziner für die Gesundheit der Haus- und Nutztiere. Sie entdecken und bekämpfen Krankheiten und versuchen zu verhindern, dass Tierkrankheiten über die Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden.
Von einem "Geburtsphantom" haben die wenigsten Besucher am Messestand des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte gehört. Doch hier können sie ausprobieren, was dahintersteckt. Mit einem tiefen Griff in einen künstlichen Geburtskanal kann man auch als Laie während der grünen Woche die richtige Lage eines ungeborenen künstlichen Kälbchens überprüfen. Tierarzt in der Großtierpraxis, sprich: auf dem Land und im Schlachthof war bereits der Vater von Dr. Michael Rickert. Damals war die Maul- und Klauenseuche ein häufiges Problem:
"In den fünfziger Jahren galt die Maxime, dass die Betriebe "durchseuchen" mussten, dass das Problem sich dann von alleine regelte. In den 60ern wunde geimpft. Und speziell meine Erfahrung war, dass mein Vater in den Frühjahrs- Sonntagen 1963 und´64 jedes mal nicht zu Hause war, dass er wegen der Maul- und Klauenseuche-Impfung dann wochenweise zu Impfaktionen unterwegs gewesen ist. Das hat sich dann aber gewandelt, dass der Schrecken der Maul- und Klauenseuche in den 70er-Jahren dann abgenommen hat, weil flächendeckend alljährlich in Deutschland geimpft worden ist. Wir haben dann so lange geimpft, bis der Infektionsdruck nicht mehr so stark zu verzeichnen war..."
...weil Tierärzte konsequent wachsam blieben und bleiben müssen, denn neben der Maul und Klauenseuche, an der in nur sehr seltenen Fällen auch Menschen erkranken, kann beispielsweise eine unentdeckte Campylobacteriose oder die Salmonellose in Lebensmitteln für Menschen gefährlich werden.
"Die häufigsten und klassischen Symptome einer lebensmittelbedingten Infektion, also einer Zoonose sind in der Regel Übelkeit, verbunden mit Durchfall und Erbrechen. Das können Sie dann aber auch weiter nuancieren in allen klinischen Stufen von einer harmlosen Übelkeit, bis doch massiven Störungen des Allgemeinbefindens, bis hin zur Blutvergiftung und lebensbedrohlichen Erkrankungen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass nicht jeder Verbraucher gleich gefährdet ist, sondern á priori die Personen mit einem geschwächten Immunsystem besonders beobachtet werden sollten. Dazu zählen die Kinder und dazu zählen auch unsere alten Mitbürger. Und wenn wir von Lebensmittelinfektionen hören, nehmen die oft ihren Ausgang in den Altenheimen, beziehungsweise in Krankenhäusern, wo vorgeschädigte Personen auf Lebensmittel treffen, die nicht zu hundert Prozent in Ordnung sind."
Dafür aber sei in den meisten Fällen mangelnde Küchenhygiene verantwortlich oder Nachlässigkeit beim Einkauf, wenn man beispielsweise rohes Mett auch nur kurze Zeit ungekühlt lagern sollte. Der Verzehr von Rohware, ob Fleisch oder Fisch berge grundsätzlich ein höheres Gesundheitsrisiko, meint Dr. Rickert, der Tiere und Lebensmittel auch auf neue Erreger prüft, wie Geflügelpest, das sogenannte West-Nil-Fieber oder BSE. Doch nicht immer seien es Lebensmittel, durch die Tierkrankheiten auf Menschen übertragen werden:
"Wenn ein unspezifischen Krankheitsbild zur Diagnose ansteht, besonders, wenn es sich um Infektionskrankheiten handelt, sollte der Hausarzt schon darüber informiert werden, dass man Haustierhalter ist, insbesondere dann, wenn die Haustiere eine Erkrankung haben, die der Erkrankung des Menschen ähnelt, ist es unabdingbar, dass der Humanmediziner Bescheid weiß. Dazu gehört die große Facette der Hautkrankheiten. Ich will nur daran denken, dass eine Hautpilz- Erkrankung, die Variante der Rinderflechte durchaus eine Zoonose ist, an der nicht nur die Tiere erkranken, sondern der Mensch erkrankt. Da wird der Hausarzt schon wertvolle Informationen bekommen können."
Seinen Beruf als Landtierarzt und Lebensmittelkontrolleur würde Michael Rickert heute sofort wieder wählen. Noch bis zum Ende der Grünen Woche wirbt er auch dafür, dass sich viele, der jährlich tausend Absolventen der fünf tiermedizinischen Hochschulen dafür entscheiden, eine Großtier-Praxis auf dem Land zu eröffnen.
Von einem "Geburtsphantom" haben die wenigsten Besucher am Messestand des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte gehört. Doch hier können sie ausprobieren, was dahintersteckt. Mit einem tiefen Griff in einen künstlichen Geburtskanal kann man auch als Laie während der grünen Woche die richtige Lage eines ungeborenen künstlichen Kälbchens überprüfen. Tierarzt in der Großtierpraxis, sprich: auf dem Land und im Schlachthof war bereits der Vater von Dr. Michael Rickert. Damals war die Maul- und Klauenseuche ein häufiges Problem:
"In den fünfziger Jahren galt die Maxime, dass die Betriebe "durchseuchen" mussten, dass das Problem sich dann von alleine regelte. In den 60ern wunde geimpft. Und speziell meine Erfahrung war, dass mein Vater in den Frühjahrs- Sonntagen 1963 und´64 jedes mal nicht zu Hause war, dass er wegen der Maul- und Klauenseuche-Impfung dann wochenweise zu Impfaktionen unterwegs gewesen ist. Das hat sich dann aber gewandelt, dass der Schrecken der Maul- und Klauenseuche in den 70er-Jahren dann abgenommen hat, weil flächendeckend alljährlich in Deutschland geimpft worden ist. Wir haben dann so lange geimpft, bis der Infektionsdruck nicht mehr so stark zu verzeichnen war..."
...weil Tierärzte konsequent wachsam blieben und bleiben müssen, denn neben der Maul und Klauenseuche, an der in nur sehr seltenen Fällen auch Menschen erkranken, kann beispielsweise eine unentdeckte Campylobacteriose oder die Salmonellose in Lebensmitteln für Menschen gefährlich werden.
"Die häufigsten und klassischen Symptome einer lebensmittelbedingten Infektion, also einer Zoonose sind in der Regel Übelkeit, verbunden mit Durchfall und Erbrechen. Das können Sie dann aber auch weiter nuancieren in allen klinischen Stufen von einer harmlosen Übelkeit, bis doch massiven Störungen des Allgemeinbefindens, bis hin zur Blutvergiftung und lebensbedrohlichen Erkrankungen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass nicht jeder Verbraucher gleich gefährdet ist, sondern á priori die Personen mit einem geschwächten Immunsystem besonders beobachtet werden sollten. Dazu zählen die Kinder und dazu zählen auch unsere alten Mitbürger. Und wenn wir von Lebensmittelinfektionen hören, nehmen die oft ihren Ausgang in den Altenheimen, beziehungsweise in Krankenhäusern, wo vorgeschädigte Personen auf Lebensmittel treffen, die nicht zu hundert Prozent in Ordnung sind."
Dafür aber sei in den meisten Fällen mangelnde Küchenhygiene verantwortlich oder Nachlässigkeit beim Einkauf, wenn man beispielsweise rohes Mett auch nur kurze Zeit ungekühlt lagern sollte. Der Verzehr von Rohware, ob Fleisch oder Fisch berge grundsätzlich ein höheres Gesundheitsrisiko, meint Dr. Rickert, der Tiere und Lebensmittel auch auf neue Erreger prüft, wie Geflügelpest, das sogenannte West-Nil-Fieber oder BSE. Doch nicht immer seien es Lebensmittel, durch die Tierkrankheiten auf Menschen übertragen werden:
"Wenn ein unspezifischen Krankheitsbild zur Diagnose ansteht, besonders, wenn es sich um Infektionskrankheiten handelt, sollte der Hausarzt schon darüber informiert werden, dass man Haustierhalter ist, insbesondere dann, wenn die Haustiere eine Erkrankung haben, die der Erkrankung des Menschen ähnelt, ist es unabdingbar, dass der Humanmediziner Bescheid weiß. Dazu gehört die große Facette der Hautkrankheiten. Ich will nur daran denken, dass eine Hautpilz- Erkrankung, die Variante der Rinderflechte durchaus eine Zoonose ist, an der nicht nur die Tiere erkranken, sondern der Mensch erkrankt. Da wird der Hausarzt schon wertvolle Informationen bekommen können."
Seinen Beruf als Landtierarzt und Lebensmittelkontrolleur würde Michael Rickert heute sofort wieder wählen. Noch bis zum Ende der Grünen Woche wirbt er auch dafür, dass sich viele, der jährlich tausend Absolventen der fünf tiermedizinischen Hochschulen dafür entscheiden, eine Großtier-Praxis auf dem Land zu eröffnen.