Candidozyma auris
Krankheitserregender Hefepilz breitet sich in Krankenhäusern weiter aus - auch in Deutschland

Der Hefepilz Candidozyma auris stellt Europas Gesundheitssysteme vor wachsende Herausforderungen. Nach einem Bericht der zuständigen EU-Agentur

    Eine Hand im Laborkittel hält eine Petrischale mit dem Hefepilz Candidozyma auris.
    Der Hefepilz Candidozyma auris breitet sich weiter aus. (dpa/Nicolas Armer)
    hat die Zahl der bestätigten Fälle in Europa stark zugenommen, auch in Deutschland. Experten sehen hierzulande dennoch nur ein geringes Risiko.
    Der krankheitserregende Pilz verbreitet sich vor allem in Krankenhäusern. Das geht aus einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervor. Demnach wurden zwischen 2013 und 2023 mehr als 4.000 Fälle gemeldet, allein mehr als 1.300 im vorvergangenen Jahr. Mit insgesamt 120 registrierten Infektionen liegt Deutschland EU-weit auf Platz fünf. Die meisten Fälle wurden in Spanien gemeldet, danach folgten Griechenland, Italien und Rumänien.
    Candidozyma auris, früher bekannt als Candida auris, ist ein Hefepilz, der 2009 erstmals in Japan entdeckt wurde. Seitdem hat er sich in mehreren Weltregionen verbreitet. Er ist besonders schwer einzudämmen, weil er auf Oberflächen und medizinischen Geräten überdauert und über Schmierinfektionen weitergegeben werden kann. Gegen viele Medikamente ist er resistent. Anders als Viren wie Corona verbreitet sich der Pilz jedoch nicht über die Luft.

    Hohe Dunkelziffer befürchtet

    Fachleute betonen, dass die Zahlen nur einen Teil des tatsächlichen Geschehens abbildeten. Da viele Länder keine systematische Erfassung betrieben, könne die Dunkelziffer hoch sein. Das ECDC fordert deshalb bessere Überwachung und schnelle Gegenmaßnahmen in Kliniken.
    Der Vorstand des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der Uniklinikum, Oliver Kurzai, meinte, hierzulande sei der Pilz eine Rarität. Die Wahrscheinlichkeit, damit in Kontakt zu kommen, sei für Einzelne gering. Dennoch müsse die Ausbreitung epidemiologisch genau beobachtet werden.
    Diese Nachricht wurde am 11.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.