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Krebs-Kompass Online

Das Internet ist eine wahre Fundgrube für Informationen - vorausgesetzt man weiß, wo sie zu finden sind. Andernfalls entpuppt sich das weltweite Datennetz eher als teurer Irrgarten. Gibt man beispielsweise das Wort "Krebs" in eine Suchmaschine ein, dann erzielt man zwischen 15.000 und 400.000 Treffer - und das nur im deutschsprachigen Netz. Darunter ist dann die Deutsche Krebshilfe aber ebenso ein Malermeister mit Namen Krebs, der seine Dienste anbietet. Hilfe zur gezielten Suche erhalten Krebspatienten und ihre Angehörigen unter www.krebs-kompass.de.

Stefanie Kowalewski |
    Ich hatte die Diagnose bekommen Hirntumor und da hat man bestimmt Vorstellungen - ob die jetzt der Wahrheit entsprechen oder nicht - für mich war in dem Moment mein Leben zu Ende, in der Vorstellung. Da war ich auf jeden Fall über jede Information dankbar.

    So wie Stephan Schneider geht es vielen, die mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden: Neben der Angst haben sie viele Fragen und meist keinen, der sie beantwortet. Ihnen wollen die Biologin Nicole Stroh und der Unternehmensberater Marcus Oehlrich mit dem Krebs-Kompass helfen, schnell und einfach an die gesuchten Informationen zu kommen. Auf ihrer Webseite verpflichten sie sich, den Ehrencodex der "Health on the Net Foundation" einzuhalten und die seriöse und effektive Nutzung des Internets für medizinische Zwecke zu fördern. Ehrenamtlich ordnen und bündeln sie das unüberschaubare Angebot der Internetkrebsseiten und tragen die wichtigen und zuverlässigen Informationen im Krebs-Kompass zusammen. So entsteht eine Sammlung von Querverbindungen - so genannten Links - zu Webseiten und Ansprechpartnern, wo spezielle Informationen zu finden sind.

    Hier sind Institute aufgeführt, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Hier habe ich eine Adresse vom Schweizerischen Institut für experimentelle Krebsforschung, E-Mail, alles dabei. Das heißt ich könnte mich, wenn ich da jetzt Näheres erfahren will, direkt da auch informieren und das ist eine Sache, die ich für sehr wichtig halte.

    Stephan Schneider findet hier Kurzbeschreibungen, Adressen und Sprechzeiten von überregionalen Organisationen wie dem Krebsinformationsdienst KID am Deutschen Krebsforschungszentrum, der Deutschen Krebshilfe oder der Deutschen Krebsgesellschaft. Auch regionale Beratungsstellen, Tumorzentren und Forschungsinstitute werden aufgeführt. Für die erweiterte Suche außerhalb des Krebs-Kompasses steht eine eigene Suchmaschine bereit, die regelmäßig etwa 20.000 Webseiten zum Thema Krebs durchforscht, um seriöse von unseriösen Informationen zu trennen. Eine gute Einrichtung findet Dr. Gabriele Möslein. Sie ist Chirurgin an der Düsseldorfer Universitätsklinik, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Krebs und hat gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium eine eigene Internetseite zum Dickdarmkrebs konzipiert.

    Diese eigene Suchmaschine, mit eigenen Bewertungen, die scheint mir sehr real und gut zu sein. Ich denke schon, dass man da qualitätskontrollierte Informationen bekommt und das ist ganz wichtig zu wissen.

    Findet der Internetnutzer eine bestimmte Information dennoch nicht, so kann er den Herausgebern des Krebs-Kompasses per E-Mail konkrete Fragen stellen, die innerhalb von drei Tagen beantwortet werden.

    Das Medium Internet kann, soll und will natürlich den Arzt in keiner Form ersetzen, sondern - und das ist mit dieser Seite auch ganz gut gelungen - es soll dazu beitragen, dass der Patient informiert ist, dass der Patient seinem Arzt kritische Fragen stellen kann und dazu kann dieses Medium wirklich viel leisten.

    Neben den konkreten Informationen zu einzelnen Krebsarten stehen dem Patienten auch ein Krebslexikon, Literaturhinweise und ein Forum zur Verfügung, indem sich Betroffene per E-Mail austauschen können. Dabei achten die Gründer des Krebs-Kompasses darauf, dass sich dort keine Werbung und keine Wundermittelangebote einschleichen. Letztlich werden nahezu alle Bereiche berücksichtigt, die irgendwie mit der Krankheit zu tun haben. Dazu gehören auch finanzielle Fragen. Stephan Schneider ist Vater von fünf Kindern. Ihre Absicherung war ihm besonderes wichtig. Durch den Krebs-Kompass gelangte er nun auf die Homepage der Deutschen Krebshilfe und fand dort die geeigneten Informationen.

    Jetzt steht hier: Online-Broschüre, Leistungen der Sozialversicherungen bei Krebs. Genau so etwas habe ich am Anfang vermisst und hatte keine Möglichkeit mich zu informieren, oder hatte zumindest keine gefunden. Und jetzt steht hier genau das, was ich gesucht hätte.

    Sehr hilfreich urteilt der Internet-Neuling Stephan Schneider. Und auch die Bewertung der Ärztin Gabriela Möslein fällt überaus positiv aus.

    ...auf jeden Fall seriös, auf jeden Fall eine große Hilfe - gerade für den etwas weniger erfahrenen Internetnutzer, .....absolut wertvoll und zu empfehlen.

    Weitere Informationen:

    Unter www.krebs-kompass.de finden Krebskranke, Angehörige und Patienten Hilfe für die gezielte Internetsuche nach Informationen zu Krebs. Einige Rubriken: einzelne Krebsarten, Beratung & Adressen, Krebsforschung, Lesetipps, Krebslexikon und eine eigene Suchmaschine Es können Fragen per E-Mail gestellt werden, die innerhalb von maximal drei Tagen beantwortet werden. Es ist eine ehrenamtlich zusammengestellte Info-Seite der Biologin Nicole Stroh und des Unternehmensberaters Marcus Oehlrich.

    Zu diesem Thema haben beide gemeinsam ein Buch herausgegeben: "Internetkompass Krebs" von Marcus Oehlrich und Nicole Stroh Taschenbuch, Springer-Verlag 29,90 DM ISBN 3540411054