Mittwoch, 08. Mai 2024

Russlands Krieg gegen die Ukraine
Kreml wertet abgehörtes Gespräch über Taurus als Beleg westlicher Einmischung

Das russische Präsidialamt bewertet ein abgehörtes Gespräch hochrangiger Bundeswehrangehöriger als Beleg für eine direkte Einmischung des Westens in den Ukraine-Konflikt.

04.03.2024
    Dmitri Peskow vor einer weißen Mauer.
    Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Machthabers Wladimir Putin (Archivbild von 2022). (IMAGO / ITAR-TASS / IMAGO / Sergei Bobylev)
    Kreml-Sprecher Peskow sagte in Moskau, es sei nicht klar, ob die Bundeswehr auf eigene Initiative handele oder ob die deutsche Politik beteiligt sei. Am Freitag hatten staatliche russische Medien ein von Geheimdiensten mitgeschnittenes Gespräch verbreitet, in dem militärtechnische Details einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine erörtert wurden. Das Gespräch ereignete sich vor einer Aussage von Bundeskanzler Scholz, wonach Deutschland nicht liefern werde, da deutsche Soldaten vor Ort die Zielsteuerung übernehmen müssten. In der Aufnahme wird der Sachverhalt anders bewertet. Die Union verlangt deshalb eine Erklärung von Scholz.
    Unterdessen meldeten russische Staatsmedien die Einbestellung des deutschen Botschafters Graf Lambsdorff ins Moskauer Außenministerium. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich hingegen offenbar um ein schon länger geplantes Gespräch.
    Diese Nachricht wurde am 04.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.