Baden-Württembergs Ministerpräsident
Statt gelockerter Schuldenbremse: Kretschmann (Grüne) will Sondervermögen für Wasserstoff und Bahn

Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann bringt als Alternative zu einer Lockerung der Schuldenbremse weitere kreditfinanzierte Sondervermögen ins Gespräch. Diese sollten auch nur für ganz bestimmte Investitionszwecke verwendet werden dürfen, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Als Beispiel nannte er die Sanierung der Bahn.

    Winfried Kretschmann steht an einem Redepult und spricht. Im Hintergrund ist das Logo seiner Partei Die Grünen zu sehen.
    "Bin überhaupt nicht dafür, allgemein die Schuldenbremse zu lockern": .Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Die Grünen) (Philipp von Ditfurth / dpa / Philipp von Ditfurth)
    Bei der Bahn habe die Ampel-Koalition einen enormen Sanierungsstau geerbt, weil man jahrzehntelang nicht investiert habe. Den könne man nicht einfach nur in einem Haushalt auflösen. Außerdem regte Kretschmann ein Sondervermögen für den Aufbau eines Netzes für grünen Wasserstoff an, der dringend angegangen werden müsse. 
    Zugleich distanzierte sich Kretschmann von Forderungen aus seiner Partei und der SPD. Er sei "überhaupt nicht dafür", allgemein die Schuldenbremse zu lockern. Diese sei eine wichtige Errungenschaft und habe den Sinn, künftige Generationen vor zu hohen Schulden und Zinsbelastungen zu schützen. Blieben aber wichtige Investitionen aus, schade das der kommenden Generation ebenfalls.
    Der Parlamentarische Geschäftsführer der Union im Bundestag, Frei, wies den Vorstoß zurück. Wer die Kostenseite des Haushalts nicht in den Griff bekomme, dem nutzten auch Sondervermögen nichts, sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".
    Die Schuldenbremse wurde 2009 nach der globalen Finanzkrise im Grundgesetz verankert. Demnach dürfen Bund und Länder ihre Haushaltsdefizite nicht mehr mit der Aufnahme von Krediten ausgleichen. 

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    Diese Nachricht wurde am 04.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.