
Ihr Name ist "D". Einfach nur "D". Und er ist natürlich falsch. Zum Glück treffen wir uns zum Start der Krimi-Tour durch Kopenhagen aber nicht in einem einsamen, abgelegenen Industrieviertel, sondern unter vielen Zeugen am belebten Bahnhof Vesterport mitten in der Stadt. Das beruhigt. Erstmal.
Entweder ist "D"s Tarnung perfekt, oder sie ist tatsächlich die fröhliche junge Frau, als die sie sich ausgibt. Jedenfalls schöpft keiner aus der kleinen Gruppe von Krimi-Fans, die bei ihr einen Rundgang zu den Schauplätzen von Kommissarin Lund und Co. gebucht haben, irgendeinen Verdacht. Zumal sich "D" auch als Expertin ausgibt. Täterwissen?
Entweder ist "D"s Tarnung perfekt, oder sie ist tatsächlich die fröhliche junge Frau, als die sie sich ausgibt. Jedenfalls schöpft keiner aus der kleinen Gruppe von Krimi-Fans, die bei ihr einen Rundgang zu den Schauplätzen von Kommissarin Lund und Co. gebucht haben, irgendeinen Verdacht. Zumal sich "D" auch als Expertin ausgibt. Täterwissen?
"Nee, ich habe viel rumgeforscht. Und mir immer wieder die Serien angeguckt. Manche meinen, ich hab' die alle bestimmt schon zehnmal gesehen, aber ich glaub´, es waren nur dreimal. Und dann hab´ ich noch viele Zeitungsartikel gelesen und Interviews. Und Tipps von Insidern und meinen Gästen bekommen."
Aber: Sicher waren wohl auch Tipps aus der Unterwelt dabei. Das Böse lauert in Kopenhagen doch fast an jeder Ecke. Oder? "D" verhält sich auffällig – sie fängt an, zu kichern:
"Weil viele Leute Kopenhagen als die Stadt mit den glücklichsten Menschen der Welt kennen! Tatsächlich gibt´s hier gar nicht so besonders viele Verbrechen. Also nicht, dass Kopenhagen langweilig ist, es ist wirklich eine schöne Stadt. Aber es ist natürlich nicht so, dass hier überall Leichen herumliegen, so wie in einer Staffel von 'Die Brücke'. Vielleicht liegt´s ja am Wetter, das für die richtige Atmosphäre sorgt. Es ist oft grau, regnerisch und kalt hier. Und viele Zuschauer mögen gerade diese grimmige Atmosphäre in 'Kommissarin Lund' und 'Die Brücke'."
Gedächtnisauffrischung per Tablet
Und weil es auch heute wieder "grimmig" ist, geht es jetzt erstmal rein in ein großes Hotel. Schwerbewaffnete Polizisten stürmen auf der Suche nach einem Verdächtigen durch die Lobby, in der "D" und ihre Gäste gerade stehen. Zumindest auf dem kleinen Tablet-Bildschirm, den sie mitgebracht und auf den jetzt alle gebannt blicken. Ihre stärkste Waffe, mit der sie Szenen aus den einzelnen Serien direkt vor Ort noch einmal zeigen kann. Ein überzeugendes Motiv, findet Krimi-Fan Marion aus Den Haag:
"Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Ich brauche eine Auffrischung!"

Die gefährlichste Straße Kopenhagens
Zum Glück hat "D" also etwas in der Hand, um den Gedächtnislücken ihrer Gäste beizukommen. So gehen die Ermittlungen mithilfe des Mini-Bildschirms weiter, und zwar in der Istedgade, einer wirklich finsteren Gegend gleich hinter dem Hauptbahnhof. Merkwürdig: "D" scheint sich hier überhaupt nicht unwohl zu fühlen:
"Tatsächlich ist dies die kriminellste Straße Dänemarks! Willkommen! Aber in Wirklichkeit ist selbst hier so gut wie nichts los. Die Verbrechensrate ist einfach total niedrig in Dänemark." - "Nein, wir haben den Gegenbeweis da-für gesehen!" - "Das stimmt nicht!" (Gelächter)
Auch am Schlachthof, wo man in "Die Brücke" schon tiefgekühlte Leichenteile gefunden hat, versucht "D" offenbar, die wahre Gefahr zu leugnen. Marion beginnt jedoch, ihr wirklich zu glauben…:
"Alles, was ich sehe, das stimmt, alles ist gleich wie in der Serie. Aber vielleicht ruhiger. Alles ist ruhig hier. In der Serie, da ist viel Extremismus. Und das hat man nicht hier. Nein. Es ist eine sehr schöne Stadt."
"Tatsächlich ist dies die kriminellste Straße Dänemarks! Willkommen! Aber in Wirklichkeit ist selbst hier so gut wie nichts los. Die Verbrechensrate ist einfach total niedrig in Dänemark." - "Nein, wir haben den Gegenbeweis da-für gesehen!" - "Das stimmt nicht!" (Gelächter)
Auch am Schlachthof, wo man in "Die Brücke" schon tiefgekühlte Leichenteile gefunden hat, versucht "D" offenbar, die wahre Gefahr zu leugnen. Marion beginnt jedoch, ihr wirklich zu glauben…:
"Alles, was ich sehe, das stimmt, alles ist gleich wie in der Serie. Aber vielleicht ruhiger. Alles ist ruhig hier. In der Serie, da ist viel Extremismus. Und das hat man nicht hier. Nein. Es ist eine sehr schöne Stadt."
Nicht nur für Krimi-Fans interessant
Das macht die rund dreistündige Krimi-Tour aber auch für Nicht-Krimi-Fans interessant: Man sieht spannende Viertel von Kopenhagen, die man bei einer normalen Städte-Reise vielleicht links liegen lassen würde. Und es gibt überraschende Geständnisse von "D": Dass viele Szenen des Polit-Thrillers "Borgen" z.B. gar nicht im echten Regierungssitz Christiansborg gedreht wurden, sondern im Kopenhagener Rathaus:

"Tatsächlich durften sie gar nicht in Christiansborg filmen. Deshalb haben sie dafür das Rathaus genutzt. In allen drei Staffeln von 'The Killing' in 'Borgen' sehen wir in Wahrheit die meiste Zeit das Rathaus. Und die Dänen dachten, aha, so sieht es also drinnen in Christiansborg aus."
Um am Ende der Tour, bei der man zwar nicht wirklich Gänsehaut bekommt, aber dafür viele interessante und überraschende Infos, verrät "D" dann sogar auch noch ihren richtigen Namen: Die gebürtige Niederländerin heißt nämlich eigentlich Dieuwertje. Das halten die Dänen jedoch für ein großes Verbrechen. Aber zum Glück nur im Hinblick auf die richtige Aussprache.
Um am Ende der Tour, bei der man zwar nicht wirklich Gänsehaut bekommt, aber dafür viele interessante und überraschende Infos, verrät "D" dann sogar auch noch ihren richtigen Namen: Die gebürtige Niederländerin heißt nämlich eigentlich Dieuwertje. Das halten die Dänen jedoch für ein großes Verbrechen. Aber zum Glück nur im Hinblick auf die richtige Aussprache.