Drittes Quartal
Krise bei VW: Zweite Runde der Tarifverhandlungen läuft - Volkswagen meldet Gewinneinbruch um knapp 64 Prozent

Beim angeschlagenen Autohersteller VW sind die Verhandlungen über einen Haustarif in zweiter Runde fortgesetzt worden. Zum Auftakt forderte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Gröger in Wolfsburg offene Gespräche über die Zukunft aller Standorte.

    Daniela Cavallo und Thorsten Gröger (2.v.r.), nehmen an der zweiten Runde der Tarifverhandlungen von Volkswagen und IG Metall teil.
    Tarifverhandlungen bei Volkswagen (Moritz Frankenberg/dpa)
    Man wolle Alternativen entwickeln zu Werkschließungen und betriebsbedingten Kündigungen. Das sei "die Eintrittskarte, die Volkswagen heute lösen muss". Erst danach könne man in echte Verhandlungen eintreten, betonte Gröger.
    Der niedersächsische Wirtschaftsminister Lies sagte im Deutschlandfunk, es sei Aufgabe des VW-Vorstands, Konzepte vorzulegen, wie die Werke erhalten und die Auslastung gesichert werden könnten. Das Land Niedersachsen besitzt mehr als 20 Prozent der Stammaktien von VW und hat in allen wichtigen Fragen ein Vetorecht.
    VW-Verhandlungsführer Meiswinkel kündigte an, er werde konkrete Forderungen vorlegen. Zugleich bekräftigte er die Notwendigkeit von Einsparungen. Nur wer erfolgreich wirtschafte, könne auch sichere Arbeitsplätze bieten.

    Grosse-Brömer (CDU): Verfehlte Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition

    Der Vorsitzende des Wirtschaftsauschusses im Bundestag, Grosse-Brömer, machte für die Entwicklung bei VW eine "verfehlte Wirtschaftspolitik" der Ampel-Regierung sowie Managementfehler im Konzern verantwortlich. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk, man hätte die Zeichen der Zeit erkennen müssen, dass nicht mehr Motoren, sondern Elektronik, Akkus und Software die Profitbringer seien. Zudem habe Deutschland in den vergangenen drei Jahren vorrangig einen Klimaminister und nicht einen Wirtschaftsminister gehabt.

    Deutlicher Gewinneinbruch bei VW im dritten Quartal

    Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Wie das Unternehmen in Wolfsburg mitteilte, sackte das Ergebnis nach Steuern um 63,7 Prozent auf rund 1,58 Milliarden Euro ab. Hintergrund ist das schlechte Geschäft in China.
    Der Konzern-Finanzvorstand sprach von einem "herausfordernden Marktumfeld". Das Ergebnis zeige den "dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen".
    Diese Nachricht wurde am 30.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.