
Lars Mortsiefer, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Anti Doping Agentur, befürchtet, dass weitere positiv getestete Athleten künftig Vergleiche zur Strafminderung anstreben werden.
Alexander Zverev findet Ausgang "seltsam"
Das sieht auch Tennisprofi Novak Djokovic so. Er sagte, es gebe das Gefühl einer Vorzugsbehandlung. Anscheinend könne man den Ausgang eines Doping-Verfahrens beeinflussen, wenn man ein Topspieler sei. Alexander Zverev sprach von einem "seltsamen" Ausgang der Affäre.
Die WADA wies Kritik an ihrem Vergleich mit Sinner zurück. Der Fall Sinner sei "meilenweit von Doping entfernt", sagte WADA-Chefjurist Ross Wenzel der britischen BBC: "Das wissenschaftliche Feedback war, dass es sich nicht um einen Fall von absichtlichem Doping, einschließlich Mikrodosierung, handeln kann." Zudem sei die Dreimonatssperre gegen den Weltranglistenersten, der rechtzeitig zum Masters ins Rom wieder auf die Tour zurückkehrt, angemessen und ohne Rücksicht auf den Tenniskalender getroffen worden.
Der heutige Weltranglistenerste Jannik Sinner hatte nach einem positiven Doping-Test angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre. Dagegen ging die WADA zwar vor, einigte sich aber in einem Vergleich mit Sinner. Der Weltranglistenerste wurde für drei Monate gesperrt - bis zum 4. Mai. Bei den French Open, die am 25. Mai in Paris beginnen, kann er folglich antreten.
Diese Nachricht wurde am 19.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.