
"Jetzt ist Schluss mit lustig", sagte Riexinger dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" nach der Distanzierung des Vorstands von Wagenknecht. Die Linken-Politikerin habe ein Ultimatum der Parteispitze nicht ernst genommen. Daher sei es "die richtige Zeit, klare Verhältnisse zu schaffen", fügte er hinzu.
Fraktionschefin Mohamed Ali erklärte dagegen, der Beschluss sei einer Partei unwürdig, die sich Solidarität und Pluralität auf die Fahnen schreibe. Man habe den Wählerinnen und Wählern und "all den Menschen gegenüber, die ohne uns keine Stimme haben, eine wichtige Aufgabe". Entscheidungen gegen eigene Mitglieder zu fällen und öffentlich breitzutreten gehöre nicht dazu, betonte sie.
Vorstand zum Rücktritt aufgefordert
Der frühere Parteivorsitzende Ernst und der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Ulrich, forderten den Bundesvorstand zum Rücktritt auf und nannten dessen Forderung absurd, Wagenknecht solle ihr Mandat zurückgeben. Die ehemalige Fraktionsvorsitzende spreche für Millionen Menschen in der Bevölkerung und für tausende Mitglieder an der Basis, so Ernst und Ulrich.
Am Samstag hatte der Linken-Vorstand Wagenknecht und ihre Mitstreiter zur Rückgabe ihrer Mandate aufgefordert. Die Linken-Vorsitzende Wissler begründete das Vorgehen damit, dass Wagenknecht die Partei von innen infrage stelle. Der wiederholten Aufforderung, von der Gründung eines konkurrierenden Parteiprojekts Abstand zu nehmen, sei sie bis heute nicht nachgekommen. Wagenknecht hatte zuletzt bekräftigt, dass sie bis zum Jahresende über die Gründung einer eigenen Partei entscheiden wolle.
Diese Nachricht wurde am 11.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.