
Die stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, von Notz und Audretsch, mahnten, die Einschätzung der Behörden ernst zu nehmen. "Eine gesichert rechtsextreme Partei, vor der unsere Sicherheitsbehörden vehement warnen, kann kein Gesprächspartner für Demokratinnen und Demokraten sein", sagten sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
BDI: AfD erschüttert Rahmenbedingungen
Die Grünenpolitiker seien überzeugt, dass Verbandspräsidentin Ostermann nicht für die große Mehrheit der Familienunternehmen spreche, sondern ihre persönliche politische Agenda betreibe. Sie fordern eine Korrektur der "jüngsten, geschichtsvergessenen Aussagen".
Der Industrieverband BDI distanzierte sich vom Vorgehen des Familienunternehmer-Verbands. Man suche nicht den Austausch mit einer Partei, die versuche, mit populistischen Positionen stabile Rahmenbedingungen zu erschüttern, erklärte der BDI. Schon im Bundestagswahlkampf hatte Präsident Leibinger das Programm der AfD im Handelsblatt als "katastrophal für die deutsche Wirtschaft" bezeichnet. Er verwies dabei auf einen Stopp der Zuwanderung und einen Austritt aus der Europäischen Union.
Ökonom: erhebliche Schäden möglich
Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratzscher, warnte im Handelsblatt vor erheblichem Schaden für die Wirtschaft, falls die AfD als normale Partei behandelt würde. Unternehmen und Verbände müssten "politisch wie gesellschaftlich klare Positionen beziehen" und dürften nicht "auf ihren kurzfristigen ökonomischen Nutzen schauen".
Der Verband der Familienunternehmer hatte das sogenannte "Kontaktverbot" zur AfD aufgehoben. Bereits im Frühjahr hatte die Organisation eigenen Angaben zufolge beschlossen, mit einzelnen Fachpolitikern der Partei ins Gespräch zu kommen. Präsidentin Ostermann sagte, die AfD müsse inhaltlich gestellt werden.
Der Verband hat nach eigenen Angaben rund 6500 Mitglieder. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist, dass das Unternehmen mindestens eine Million Euro Jahresumsatz erzielt und mindestens zehn Mitarbeiter hat.
Diese Nachricht wurde am 25.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
