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Nahost
Kritik an israelischer Kriegsführung nach Bericht über KI-Einsatz zur Identifikation von Zielpersonen

Nach Berichten über den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Identifikation von Zielpersonen im Gazastreifen hat der Nahost-Experte Gerlach das Vorgehen Israels als "zynisch" bezeichnet.

    Gaza-Stadt: Israelische Soldaten stehen vor einem großen Gebäude.
    Die israelische Armee setzt bei ihrem Einsatz im Gazastreifen KI-Programme zur Unterstützung ein - Berichten zufolge auch zur Identifikation von Hamas-Unterstützern. (Victor R. Caivano / AP / dpa / Victor R. Caivano)
    Der Chefredakteur des auf den Nahen Osten spezialisierten Magazins "Zenith" sagte im Deutschlandfunk, früher habe die israelische Armee Kollateralschäden ausführlich abgewogen. Der Einsatz von KI lasse nun auch verstärkt das Töten Unbeteiligter zu, sagte Gerlach. Zuvor hatte sich bereits UNO-Generalsekretär Guterres besorgt geäußert und Änderungen bei der israelischen Kriegsführung angemahnt.
    Zwei Medien aus Großbritannien und Israel hatten unter Berufung auf israelische Geheimdienstoffiziere berichtet, dass KI-Systeme genutzt würden, um Palästinenser mit Verbindungen zur Terrororganisation Hamas zu identifizieren. So seien deutlich mehr Zielpersonen in kürzerer Zeit ausfindig gemacht worden.
    Die israelische Armee widersprach den Berichten in Teilen. Künstliche Intelligenz werde nur zur Unterstützung von Analysten, nicht zur direkten Identifikation von Zielpersonen eingesetzt.
    Diese Nachricht wurde am 06.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.