Gazastreifen
Kritik an Luftbrücken zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung hält an.

Seit einigen Tagen kommt wieder mehr Hilfe in den Gazastreifen. Auch Deutschland und Jordanien wollen eine Luftbrücke einrichten, um die notleidende palästinensische Bevölkerung zu versorgen. Nach Angaben von Medico International ist das nicht das Mittel der Wahl.

    Fallschirme tragen Hilfgüter aus der Luft in den Gazastreifen.
    Hilfsorganisationen sehen die Hilfe aus der Luft kritisch. (picture alliance / Anadolu / Ashraf Amra)
    Der zuständige Referent der Menschenrechtsorganisation, Riad Othman, sagte im Deutschlandfunk, Lieferungen aus der Luft seien ungenau und teuer. Zudem bekomme man so nicht die Menge an Hilfsgüter nach Gaza, die eigentlich benötigt würde. Othmann erinnerte daran, dass in der Vergangenheit zahlreiche Menschen durch Abwürfe aus der Luft ums Leben gekommen seien.
    Auch das Welternährungsprogramm erklärte, eine solche Luftbrücke sollte nur als allerletztes Mittel in Betracht gezogen werden. Der Direktor für Notsituationen, Smith, forderte Israel auf, stattdessen alle Grenzübergänge zu öffnen und Hilfsorganisationen zu erlauben, mehr humanitäre Güter auf dem Landweg in den Gazastreifen einzuführen
    Nach massiver internationaler Kritik an der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen hatten am Sonntag erstmals seit Monaten wieder größere Hilfslieferungen das Gebiet erreicht, teilweise über den Landweg und teilweise aus der Luft.
    Diese Nachricht wurde am 29.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.