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"Weiße Fahne hissen"
Kritik an Papst-Aussagen zum Krieg in der Ukraine

Die Äußerungen von Papst Franziskus zu Russlands Krieg gegen die Ukraine sorgen weiter für Kritik.

    Papst Franziskus bei einer Ansprache in Rom.
    Papst Franziskus stößt mit seinen jüngsten Aussagen zur Ukraine auf Kritik und Zustimmung. (picture alliance / Sipa USA / Sopa Images)
    Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte in einem Interview erklärt, Kiew müsse den Mut haben, eine "weiße Fahne" zu hissen und zu verhandeln. Dazu sagte NATO-Generalsekretär Stoltenberg dem Deutschlandfunk, aufzugeben bedeute keinen Frieden, sondern für die Ukraine eine Besatzung. Ein Regierungssprecher in Berlin teilte mit, Bundeskanzler Scholz sei nicht der Meinung des Papstes. Die Ukraine wehre sich gegen einen Aggressor. Auch Bundesaußenministerin Baerbock äußerte Unverständnis. Aus der Union kamen ebenfalls kritische Stimmen. Unterstützung erhielt Franziskus dagegen von der Partei Die Linke, dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der AfD.
    Die Deutsche Bischofskonferenz bezeichnete die Äußerungen des Papstes als "unglücklich". Ihr Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Papst habe der Ukraine nicht die Kapitulation nahegelegt. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken forderte Franziskus dazu auf, einen Appell an Russland zu richten, den Krieg gegen das Nachbarland zu beenden.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.