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Kritik an Walter Kempowski und Erich Loest

Die Leiterin der Gedenkstätte Bautzen, Silke Klewin, hat die Schriftsteller Walter Kempowski und Erich Loest kritisiert, die Häftlinge des ehemaligen Stasi-Gefängnisse Bautzen gewesen sind. "Weder Herr Loest noch Herr Kempowski haben das Haus jemals betreten", sagte Klewin am Freitag im Deutschlandfunk.

    Die beiden Schriftsteller hätten "überhaupt kein Interesse", die Gedenkstättenarbeit zu unterstützen. "Wir haben an beide Anfragen gestellt, immer zu großen Veranstaltungen, aber nicht einmal Absagen bekommen". Überhaupt ließen sich Prominente, die ihre Erfahrungen in Bautzen literarisch verarbeitet hätten, "nie blicken und unterstützen unsere Arbeit überhaupt nicht", erklärte Klewin.

    In Bezug auf die Finanzierung des Hauses, das zur Hälfte vom Land Sachsen und vom Bund bezahlt wird, äußerte Klewin: "Es wäre großartig, wenn die symbolische Bedeutung, die der Haftort Bautzen II innehat, sich auch einmal finanziell niederschlagen würde und wir nicht mehr auf dem Niveau eines kleinen Heimatmuseums arbeiten müssten."

    Die Einrichtung sei von der Enquete-Gedenkstätten-Kommission immer als herausragender Haftort von überregionaler Bedeutung anerkannt worden, was sich aber leider niemals finanziell ausgewirkt habe, sagte Klewin im Deutschlandfunk vor der Eröffnung der Dauerausstellung "Stasi-Gefängnis Bautzen II".