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Niederösterreich
Kritik der Wissenschaft am Werbestopp für Corona-Impfungen durch neue rechtskonservative Regierung

Der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Österreich, Heinz Faßmann, kritisiert den in Niederösterreich im Koalitionsvertrag vereinbarten Werbestopp für die Corona-Impfung.

    Österreich, Wien: Der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Heinz Faßmann, spricht im Bundeskanzleramt. Er trägt einen Anzug mit Krawatte.
    Der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Österreich, Heinz Faßmann. (photonews.at / Georges Schneider via www.imago-images.de)
    "Man sehe täglich im Fernsehen Werbung für ein Mittel gegen Erektionsprobleme und eine seriöse Werbung für die Corona-Impfung sollte verboten werden?", sagte er den "Salzburger Nachrichten". Faßmann verwies auf die Wirksamkeit der Impfung und das Bestehen sämtlicher klinischer Tests. Er kritisierte, dass eine öffentlich finanzierte Werbung verboten werde, obwohl erwiesenermaßen Menschenleben damit gerettet würden. Das sei für ihn nicht verständlich. Der Molekularbiologe Ulrich Elling schrieb auf Twitter: "Die Entscheidung in Niederösterreich die Covid-Impfkampagne einzustellen, wird bei den Vulnerablen, wo Impfung wichtig bleibt, unnötig Tote fordern."
    Die konservative ÖVP und die rechtspopulistische FPÖ hatten in ihrem Regierungsabkommen vereinbart, in Niederösterreich keine Werbemaßnahmen mehr für die Coronaimpfungen durchzuführen. Zum Thema Corona beinhaltet der Vertrag darüber hinaus Gesetze "gegen Diskriminierung aufgrund des Corona-Impfstatus". Alle Bewerber, deren Bewerbung für eine Stelle im Landesdienst aufgrund ihres Corona-Impfstatus nicht weiter verfolgt wurde, sollen zu einer erneuten Bewerbung eingeladen werden.
    Diese Nachricht wurde am 28.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.