Freitag, 29. März 2024

Berlin
Kritik nach Politikerbesuch in russischer Botschaft

Mehrere aktive und ehemalige deutsche Politiker stehen in der Kritik, weil sie gestern an einem Empfang in der russischen Botschaft in Berlin teilgenommen haben.

11.05.2023
    Die russische Flagge weht auf dem Gebäude der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin.
    Die Botschaft der Russischen Föderation in Berlin. (dpa / Britta Pedersen)
    Zu der Veranstaltung anlässlich des Sieges über Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor 78 Jahren waren unter anderem Altkanzler Schröder, AfD-Ko-Chef Chrupalla und der Linken-Bundestagsabgeordnete Ernst gekommen. Vertreter von SPD und FDP reagierten mit Unverständnis.
    Die Frau des Altkanzlers, So-yeon Schröder-Kim, hatte dem SPIEGEL Schröders Teilnahme bestätigt. Damit steht er erneut wegen seiner engen Verbindungen nach Russland in der Kritik. Der Linken-Politiker Ernst verteidigte seinen Besuch. Der "Berliner Zeitung" sagte er, er sei trotz der komplizierten Situation wegen des Krieges in der Ukraine gekommen, weil Russland entscheidenden Anteil an der Niederwerfung des Faschismus gehabt habe. Auch AfD-Chef Chrupalla rechtfertigte seine Teilnahme. Der 9. Mai sei bis vor kurzem ein Gedenktag gewesen, an dem deutsche Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien selbstverständlich teilgenommen hätten, sagte der AfD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Diesen Dialog sollte man in Krisenzeiten nicht abreißen lassen.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.