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Mindestlohn-Vorschlag
Kritik von Gewerkschaftern - Zustimmung von Arbeitgebern

Der Vorschlag zur Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns um zunächst 41 Cent stößt auf Kritik bei Arbeitnehmer-Vertretern.

    Ein Zehn-Euro-Schein und eine Zwei-Euro-Münze liegen auf einem Tisch.
    Der jetzige Mindestlohn von 12 Euro soll angehoben werden. (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild| Fernando Gutierrez-Juarez)
    Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Zeitler, sprach von einer fatalen Entscheidung, die völlig an der Lebensrealität von Millionen von Menschen vorbei gehe und nicht in die Zeit passe. Es sei eine Schande, dass das Arbeitgeberlager - Zitat - "gnadenlos die eigene Agenda durchgedrückt" habe. Die NGG bezog sich damit auf das Votum in der Mindestloh-Kommission, in der der Deutsche Gewerkschaftsbund überstimmt wurde, weil er die Erhöhung als zu gering erachtete und nicht mittragen wollte. Es ist das erste Mal, dass das Gremium nicht einvernehmlich entschied. Zustimmung kam dagegen von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Hauptgeschäftsführer Kampeter erklärte, man sei der tarifpolitischen, staatspolitischen und wirtschaftspolitischen Verantwortung gerecht geworden.
    Dem Vorschlag zufolge soll der Mindestlohn ab 2024 von 12 auf 12,41 Euro pro Stunde und ein Jahr später auf 12,82 Euro angehoben werden. Verbindlich würde dies erst nach einer Verordnung durch die Bundesregierung.
    Diese Nachricht wurde am 26.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.