Kita-Krise
Kritik von Wirtschaftsweiser an mangelnder Kinderbetreuung stößt auf Zustimmung

Die Kritik der Wirtschaftsweisen Schnitzer an unzureichender Kinderbetreuung in Deutschland stößt in mehreren politischen Parteien auf Zustimmung. Schnitzer hatte den Funke-Medien gesagt, man könne sich auf die Kitas nicht verlassen. Das schränke die zur Verfügung stehende Arbeitszeit junger Eltern ein.

    Blick in einen Gruppenraum einer Kita
    Die Wirtschaftsweise Schnitzer hatte die Kinderbetreuung als ein System bezeichnet, das darauf beruhe, Großeltern oder Babysitter miteinzubeziehen. (picture alliance / Jochen Eckel / Jochen Eckel)
    Die stellvertretende Chefin der Grünen-Bundestagsfraktion, Klein-Schmeink, stellte sich hinter diese These. Sie spiegele die Realität vieler Familien wider, sagte die Grünen-Politikerin der "Welt". Die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion kritisierte in der Zeitung die Politik der früheren Ampelregierung. Die Betreuungssituation habe sich in deren Regierungszeit deutlich verschlechtert, sagte die CDU-Abgeordnete Breher. Aus Sicht der FDP ist die frühkindliche Bildung ein Schlüssel dafür, dass Eltern auch weiterhin ihrem Job nachgehen könnten. Die AfD würde insbesondere die innerfamiliäre Betreuung stärker fördern.
    Die Wirtschaftsweise Schnitzer hatte die Kinderbetreuung als ein System bezeichnet, das darauf beruhe, Großeltern oder Babysitter miteinzubeziehen. Wer das nicht könne, habe keine andere Wahl, als seine Arbeitszeit zu reduzieren. Ähnlich unzureichend sei die Lage von Arbeitnehmern, die Familienangehörige pflegen müssten.
    Bundesweit werden seit langem Personalmangel und Folgen wie reduzierte Öffnungszeiten und überfüllte Gruppen in Kitas beklagt. Hunderte Wissenschaftler warnen vor einem Kollaps der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Sie fordern unter anderem ein Sondervermögen.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.