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Kroatien bei der Fußball-EM
Das Mittelfeld als Prunkstück

Kroatien hat in Frankreich bereits 1998 bei der Fußball-Weltmeisterschaft aufgetrumpft. Die Mannschaft will bei der EM bereits vor dem dritten Spiel gegen Spanien den Einzug ins Achtelfinale klarmachen. Aber die Fans könnten zum Problem werden.

Von Ralf Borchard | 12.06.2016
    Luka Modric, Spieler der kroatischen Mannschaft, beim Training kurz vor ihrem ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Frankreich.
    Luka Modric, Spieler der kroatischen Mannschaft, beim Training kurz vor ihrem ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Frankreich. (imago sportfotodienst)
    Die kroatischen Fans erwarten einmal mehr Großes von ihrem Team. Kroatien hat in Frankreich schon einmal aufgetrumpft, mit dem dritten Platz bei der WM 1998. Stars hat die Mannschaft auch diesmal aufzubieten, voran Spielmacher Luka Modric von Real Madrid:
    "Die Euro ist eine große Herausforderung, es stehen große Spiele bevor, ich hoffe, dass wir auf dem nötigen Niveau sein werden und gut abschneiden werden, was diese Mannschaft definitiv kann."
    Das Mittelfeld ist das Prunkstück der Kroaten, neben Luka Modric soll der frühere Schalker Ivan Rakitic das Spiel antreiben, heute bei Barcelona. Und ein dritter Legionäre steht im Fokus, Mario Mandzukic, früher FC Bayern, heute Juventus Turin, soll die Tore machen. Zwischen Mittelfeld und Angriff, deshalb nicht ganz sicher, ob es für einen Stammplatz reicht, agiert der Hoffenheimer Andrej Kramaric:
    "Alle wissen, dass ich kein klassischer Stürmer und kein klassischer Mittelfeldspieler bin, also ich könnte dazwischen, hinter der Sturmspitze agieren, das wird der Trainer entscheiden. In jedem Fall ist es eine große Ehre und ich bin sehr stolz darauf, dabei sein zu dürfen, wenn es sein muss, würde ich sogar Torhüter Subasic ersetzen."
    Die kroatischen Fans könnten ein Problem werden, jedenfalls waren sie das in der Qualifikation. Erst sorgten sie in Italien mit Feuerwerkskörpern und Rauchbomben für eine Spielunterbrechung, dann beim Rückspiel vor leeren Rängen hatten einige den Rasen so präpariert, dass ein großes Hakenkreuz zu sehen war. Der EM-Ausschluss drohte, am Ende: Punktabzug, Geldstrafe, Trainerwechsel und doch das Ticket nach Frankreich. Schwerster Gruppengegner ist Titelverteidiger Spanien, aber man kann ja gegen die Türkei und Tschechien schon vorher alles klar machen, sagt Trainer Ante Cacic:
    "Der Spielplan passt uns. Weil wir nicht das erste Spiel gegen Spanien bestreiten, sondern die zwei Spiele davor gegen die beiden anderen, da wird praktisch schon entschieden, wer weiterkommt. Wir haben die nötige Qualität, die Kraft und den Willen, und ich bin sicher, dass wir das in Frankreich zeigen werden."