Dirk-Oliver Heckmann: Herr Ertl, herzlichen Glückwunsch!
Gerhard Ertl: Recht schönen Dank.
Heckmann: Herr Ertl, wann haben Sie denn von der Nachricht erfahren, dass Sie den Preis bekommen haben?
Ertl: Halb zwölf bekam ich einen Anruf aus Schweden, da wurde mir das mitgeteilt und gleichzeitig aufgetragen, eine halbe Stunde ruhig zu halten, bis die offizielle Mitteilung erfolgen würde.
Heckmann: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen in dem Moment?
Ertl: Zunächst war ich sprachlos und mir kamen sogar die Tränen, das gebe ich offen zu.
Heckmann: Und haben Sie es fassen und glauben können, dass das in der Tat auch wirklich Realität ist?
Ertl: Es ist schwer zu fassen, auch jetzt noch ist es nicht so leicht für mich zu fassen, denn es ist etwas, was man als die Krönung des Wissenschaftlerlebens bezeichnen kann. Und dass das ausgerechnet jetzt, auch noch an meinem Geburtstag erfolgt - etwas Schöneres kann man sich nicht vorstellen.
Heckmann: Man merkt, Sie sind beeindruckt.
Ertl: Ja! (lacht)
Heckmann: Wofür haben Sie denn den Preis konkret bekommen? Kann man das so erklären, dass es der Normalsterbliche versteht?
Ertl: Also ich habe die Laudatio selber noch gar nicht gelesen, deswegen weiß ich nicht, was sie genau gemeint haben. Aber was wir gemacht haben, war im wesentlichen, versucht herauszufinden, wie Reaktionen an Festkörperoberflächen im Einzelnen ablaufen. Das sind Reaktionen, die sehr viele praktische Bedeutungen haben, zum Beispiel vom Autoabgaskatalysator bis zu großtechnischen Prozessen, wo die Kenntnis über die Mechanismen weitgehend noch rudimentär war und wo jetzt durch die Entwicklung neuer Techniken man Einblick in diese atomaren und molekularen Vorgänge bekommten konnte.
Heckmann: Und welche praktische Bedeutung hat diese Entwicklung?
Ertl: Die praktische Bedeutung besteht darin, dass natürlich nun auch die Industrie daran gehen kann, durch den Einsatz dieser Methoden, ihre einzelnen Prozesse sozusagen mehr unter die Lupe zu nehmen und damit breiter zu optimieren.
Heckmann: Ja, das ist eine unglaubliche Nachricht für Sie. Wie werden Sie den Tag jetzt verbringen? Haben Sie auch ein bisschen Angst vor dem vielen Trubel.
Ertl: Das weiß ich nicht. Also im Augenblick sind mindestens 30 Leute hier und heute Nachmittag um 16 Uhr wird wohl im Institut eine kleine Feier stattfinden. Jetzt kommt das nächste Radio schon wieder. Heute Abend werde ich hoffentlich mit meiner Familie ein bisschen Geburtstag feiern können. Aber wie sonst das Leben weiter geht, weiß ich jetzt noch nicht.
Heckmann: Das können wir uns gut vorstellen. Wir wollen auch gar nicht länger stören beim Feiern. Das war der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2007, Gerhard Ertl. Besten Dank für das Gespräch.
Gerhard Ertl: Recht schönen Dank.
Heckmann: Herr Ertl, wann haben Sie denn von der Nachricht erfahren, dass Sie den Preis bekommen haben?
Ertl: Halb zwölf bekam ich einen Anruf aus Schweden, da wurde mir das mitgeteilt und gleichzeitig aufgetragen, eine halbe Stunde ruhig zu halten, bis die offizielle Mitteilung erfolgen würde.
Heckmann: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen in dem Moment?
Ertl: Zunächst war ich sprachlos und mir kamen sogar die Tränen, das gebe ich offen zu.
Heckmann: Und haben Sie es fassen und glauben können, dass das in der Tat auch wirklich Realität ist?
Ertl: Es ist schwer zu fassen, auch jetzt noch ist es nicht so leicht für mich zu fassen, denn es ist etwas, was man als die Krönung des Wissenschaftlerlebens bezeichnen kann. Und dass das ausgerechnet jetzt, auch noch an meinem Geburtstag erfolgt - etwas Schöneres kann man sich nicht vorstellen.
Heckmann: Man merkt, Sie sind beeindruckt.
Ertl: Ja! (lacht)
Heckmann: Wofür haben Sie denn den Preis konkret bekommen? Kann man das so erklären, dass es der Normalsterbliche versteht?
Ertl: Also ich habe die Laudatio selber noch gar nicht gelesen, deswegen weiß ich nicht, was sie genau gemeint haben. Aber was wir gemacht haben, war im wesentlichen, versucht herauszufinden, wie Reaktionen an Festkörperoberflächen im Einzelnen ablaufen. Das sind Reaktionen, die sehr viele praktische Bedeutungen haben, zum Beispiel vom Autoabgaskatalysator bis zu großtechnischen Prozessen, wo die Kenntnis über die Mechanismen weitgehend noch rudimentär war und wo jetzt durch die Entwicklung neuer Techniken man Einblick in diese atomaren und molekularen Vorgänge bekommten konnte.
Heckmann: Und welche praktische Bedeutung hat diese Entwicklung?
Ertl: Die praktische Bedeutung besteht darin, dass natürlich nun auch die Industrie daran gehen kann, durch den Einsatz dieser Methoden, ihre einzelnen Prozesse sozusagen mehr unter die Lupe zu nehmen und damit breiter zu optimieren.
Heckmann: Ja, das ist eine unglaubliche Nachricht für Sie. Wie werden Sie den Tag jetzt verbringen? Haben Sie auch ein bisschen Angst vor dem vielen Trubel.
Ertl: Das weiß ich nicht. Also im Augenblick sind mindestens 30 Leute hier und heute Nachmittag um 16 Uhr wird wohl im Institut eine kleine Feier stattfinden. Jetzt kommt das nächste Radio schon wieder. Heute Abend werde ich hoffentlich mit meiner Familie ein bisschen Geburtstag feiern können. Aber wie sonst das Leben weiter geht, weiß ich jetzt noch nicht.
Heckmann: Das können wir uns gut vorstellen. Wir wollen auch gar nicht länger stören beim Feiern. Das war der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2007, Gerhard Ertl. Besten Dank für das Gespräch.
