
Zahlreiche Schaulustige haben sich im Zentrum der britischen Hauptstadt eingefunden. Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sowie von 14 weiteren souveränen Staaten. Die Krönung ist lediglich ein Symbol der Amtsübernahme. Mehr als 2.300 Gäste sind geladen, darunter 100 Staatschefs. Deutschland wird von Bundespräsident Steinmeier vertreten.
Der Historiker und Kolonialismus-Forscher Jürgen Zimmerer wirft Charles eine vertane Chance bei der Aufarbeitung der britischen Sklaverei vor. Die Aufmerksamkeit am Tag seiner Krönung mit hunderten Millionen Zuschauern werde er nicht wieder bekommen, sagte er im Deutschlandfunk. Die britische Monarchie sei zutiefst mit einem strukturell rassistischen Unrechtssystem verbunden. Zimmerer äußerte sich irritiert darüber, wie die Krönung in Deutschland "bewundert" werde. Die Ernsthaftigkeit der Debatte, wofür König und Monarchie stünden, fehle hierzulande komplett. Es bleibe nur die Disneyland-Version der Monarchie.
Diese Nachricht wurde am 06.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.